Liebenswerte Schönheiten

Ob aus Schokolade oder als Tonfigur: Hühner sind rund um Ostern überall zu sehen. Aber so süss oder dekorativ sie auch ausschauen: Keine «Nachbildung» ist so herzig wie die vielleicht schönsten Hühner der Welt – die Seidenhühner. Diese stammen ursprünglich aus Asien und sehen so flauschig aus, dass man sie am liebsten streicheln würde. «Und sie sehen nicht nur so aus, sie sind tatsächlich sehr weich», sagt Charlotte Gautschi, langjährige Züchterin und Vorstandsmitglied im Schweizerischen Seiden- und-Haubenhühner-Züchterklub. «Das liegt daran, dass sie ein ganz besonderes Gefieder haben.»

Anders als bei den meisten Vögeln hängen bei den Seidenhühnern die einzelnen «Ästchen» einer Feder nicht zusammen und der Schaft ist weich. Das macht sie nicht nur flauschig, sondern auch flugunfähig. Während andere Hühner zumindest einiger­massen gut abheben können, sind Seidenhühner dazu nicht in der Lage. «Für Halter ist das eigentlich ganz schön», sagt Charlotte Gautschi. «So reicht als Absperrung schon ein Zaun, der einen Meter hoch ist, denn höher springen können sie nicht.»

Nicht nur das Gefieder – das übrigens keine spezielle Pflege braucht – unterscheidet sie von ihren Verwandten. Merkmale der Seidenhühner sind auch, dass sie blaue Haut, fünf statt vier Zehen, eine Fussbefiederung und einen Schopf anstelle eines Kamms haben. Charakterlich seien die Tiere, die es in den verschiedensten Farben gibt, ruhig und äussert zutraulich, lassen sich auch auf den Arm nehmen. Deshalb hat die Züchterin oft Familien mit Kindern als Kunden.

Nun könnte man meinen, Seidenhühner seien einfach nur lieb und schön, doch noch etwas bringt die Züchterin ins Schwärmen. «Die Eier sind äusserst lecker, da sie einen grossen Dotter haben. Eine Eigenheit ist ausserdem, dass sie vor allem im Winter sehr produktiv sind», sagt Gautschi und fügt schmunzelnd an: «Richtige Guezli-Hühner.» Aber Ostereier gibt es natürlich auch!