Auch im Stall ein König

Der Schwingerkönig ist nach seiner Verletzung ­zurück im Sägemehl und bereit für die neue Saison. Seine grosse Leidenschaft gilt aber seinem Bauernhof und den Tieren.

Von Irene Lustenberger

Fährt man Richtung Flühli-Sörenberg LU, machen Plakate am Strassenrand unmissverständlich klar, wer hier wohnt: «Üse König Joel Wicki». Der Schwingerkönig, um genauer zu sein. Der Bauernhof des 27-Jährigen liegt etwas oberhalb des Dorfes. Kaum aus dem Auto ausgestiegen, werden wir von Hofhund Simba begrüsst. Joel Wicki gibt uns die Hand und bittet uns ins Haus. «Leider ist gerade der Strom aus­gefallen, deshalb kann ich euch keinen Kaffee anbieten», sagt er. Aus der Ruhe bringen lässt er sich deswegen nicht. Auch nicht von der Er­kältung, die ihn bei unserem Besuch plagt. «Ich war im Trainingslager auf Teneriffa, und auf dem Heimweg habe ich mir wegen der Klimaanlage im Flugzeug eine Er­kältung geholt.»

Spätestens seit seinem Triumph am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest Ende August 2022 in Pratteln BL ist Joel ­Wicki der Ge­jagte. Auch in der vergangenen Saison reihte er Sieg an Sieg und gewann drei Kantonale, das Innerschweizerische sowie das Stoos-Schwinget. Ende Juli auf dem Brünig verletzte er sich am Ellbogen, verpasste den Rest der Saison und konnte deshalb auch nicht am Unspunnen-Schwinget teilnehmen.

Nun ist der Luzerner wieder genesen. «Mir geht es sehr gut. Ich habe einen guten Winter hinter mir und konnte viel trainieren.» Unter anderem absolvierte er zusammen mit anderen Schwingern den Spitzensport-WK in Magglingen BE. Im Winter geht es in den Trainings vor allem da­rum, an ­Gewicht und Masse zuzulegen. Während der Saison wird vor allem auf die Schnellkraft und die Explosivität Wert gelegt.