Lewa hier und Lewa dort

Sie heissen Malou, Jahi, Luna und Irma. Wenn die vier langbeinigen ­Damen anmutig durch die weitläu­fige ­Lewa ­Savanne des Zoo Zürich stolzieren, ist das ferne Afrika gedanklich nicht mehr weit.

Setzt sich Breitmaulnashorn Kimba langsam in Bewegung, stellen die Zebras sofort ihre Ohren auf und machen ihrem gewichtigen Mitbewohner Platz, indem sie das Weite suchen – denn die Rangordnung in der Lewa Savanne ist klar gegeben. Jetzt, wo der Frühling Einzug hält, lädt die Landschaft im Zoo Zürich besonders lange zum Verweilen und ­Beobachten solcher Szenen ein. 

Die vergesellschafteten Tiere in der Zürcher Lewa Savanne unterscheiden sich in vielem, haben aber eines gemeinsam: Sie alle sind Botschafter für ihre bedrohten Artgenossen und das Naturschutz-Engagement des Zoo Zürich in Kenia. Der Naturschutzpartner vor Ort ist das Lewa Wildlife Concervancy. Das Reservat zählt zum Unesco-Weltnaturerbe und beheimatet diverse bedrohte Tierarten. Weil vor allem die illegale Jagd die Bestände gefährdet, gilt es diese zu schützen. Dafür wird Personal ausgebildet und auf die Unterstützung der lokalen Bevölkerung gesetzt. 

Lewa ist eines von acht nachhaltigen Grossprojekten, welche der Zoo Zürich seit Jahren unterstützt. Begonnen hat das Engagement 1995 mit der Unterstützung des Projekts Masoala auf Madagaskar. 1998 kam Lewa als zweites Projekt dazu. Im neuen Naturschutzzentrum können die Besucherinnen und Besucher sich nun ein Bild zum gesamten Naturschutz-Engagement des Zoo Zürich machen. Ein begehbares Kino mit 360-Grad-Leinwand gibt eindrückliche Einblicke in die Naturschutzprojekte, macht sie spürbar und ­erlebbar. In der Auffang- und Pflegestation auf Sumatra werden Orang-Utans geheilt und ausgewildert, in der Antarktis wollen Forschungsteams mehr über die Lebensbedingungen der Pinguine erfahren und in ­Thailand geht es um ein friedliches Miteinander zwischen Elefanten und Menschen. 

Wenn die Lewa-Wildhüter in der kenianischen Wildnis Zebras oder Nashörner vor dem Abschuss bewahren, bevor unnötig Blut fliesst, stockt manch einem Kinobesucher wohl der Atem. Aber er erkennt im besten Fall die Bedrohung der Natur und die Wichtigkeit, sich deren Schutz anzunehmen. Damit auch in der Wildnis Nashörner weiterhin Zebras verscheuchen und langbeinige Giraffen sicher umherstolzieren können, so wie sie es in der Lewa Savanne des Zoo Zürich tun.