Peter Alexander (†) – Nur in Morcote war er wirklich glücklich

Hier war er kein Star, sondern stolzer Vater und liebender Ehemann: Im Tessin hat der verstorbene Entertainer die schönsten Jahre seines Lebens verbracht. Seine Hausverwalterin Traudi Waldner will ihm nun ein Denkmal setzen.

 

Sie will und kann ihn nicht  vergessen, den grossen Entertainer  Peter Alexander. Um den Hals trägt sie den seidenen  Schal, den er ihr vor Jahren geschenkt hat. Und im Herzen trägt sie all die Erinnerungen an ihn. Traudi Waldner (70) war über ein Jahrzehnt lang die Hausverwalterin in Peter Alexanders Traum-Villa in Morcote TI. Sie schaute zum Rechten, wenn die Familie nicht anwesend war, hielt das Haus in Schwung, organisierte die Angestellten, war «Mädchen für alles» und rührte auch mal im Topf, wenn der Koch frei hatte. «Peter Alexander liebte meinen Kartoffelauflauf und meinen Tomatensalat», sagt Traudi Waldner. Sie sitzt in einem Gartenrestaurant in Morcote, über dem See liegt Dunst, die Februar-Sonne wärmt sie ein bisschen auf. Doch der Tod ihres einstigen «Chefs», Peter Alexander, hat Kälte in ihre Seele gebracht. «Frau Traudi, so hat er mich stets gerufen», erzählt sie.
 

 

«Er war ein herzensguter Mensch. Nie kam was Böses über seine Lippen. Und hier war Peter Alexander mit seiner Familie so richtig glücklich. ‹Warum sind wir nicht öfter hier?›, sagte er immer wieder mal zu seiner Ehefrau Hilde. » Traudi Waldner war bis im Frühling 1990 die gute Seele des Hauses, dann wurde die Villa für rund vier Millionen Franken an einen deutschen Unternehmer verkauft. Peter Alexander mietete anschliessend in Morcote noch eine Wohnung. Aber so wie früher in der Villa war es nicht mehr.

 

Traudi Waldner erinnert sich, wie Peter Alexander in melancholischen Momenten oft in der Musik Trost suchte. «In beinahe jedem Zimmer stand deswegen ein Flügel oder ein Klavier.» Sie erinnert sich auch, wie im Sommer ganze Bus-Ladungen mit deutschen Touristen vor der Villa anhielten, oder sich Chöre vor dem Eingangstor im Halbkreis aufstellten und «Die kleine Kneipe» sangen. Aber auch dies konnte den grossen Peter Alexander nicht aus der Ruhe bringen. «Ach, mein Gott; nur Erdbeben oder Atombomben sind schlimm», sagte er immer, wenn jemand mit dem Schicksal haderte. Auch Alexanders Kinder Michael und Susanne fühlten sich im Tessin pudelwohl und genossen da ihre unbeschwerten Jugendjahre. «Michaels erste Hochzeitsreise führte ihn gar wieder zurück ins Tessin. Er wollte seiner Frau zeigen, wie glücklich er hier damals war», weiss Traudi Waldner, die mit Michael noch immer verbunden ist.

 

Die gebürtige Österreicherin hat in ihrem Haus in Agno TI unzählige Erinnerungsstücke an den TV Star, Schauspieler und Musiker. Und die will sie nicht nur für sich behalten. «Es wäre toll, wenn auch in Morcote und nicht nur in Wien etwas an Peter Alexander erinnern würde», sagt sie. «Ich denke da an ein kleines Café, wo man all die Sachen bewundern könnte.» Den grauen Anzug etwa, den er bei einem Auftritt in Paris trug, den Stetson mit den Initialen P. A. oder seinen Lieblingswein, einen Burgunder. Traudi Waldner hofft nun auf Unterstützung von der Gemeinde. Sie will einfach, dass Peter Alexander in Morcote nicht vergessen geht. «Das hat er doch verdient», meint sie.

  1. Gast - 9. März 2011, 0:03

    Herzliches Bei Leit um Peter Alexander