«Ich bin an den Hürden gewachsen»

Die Schlagersängerin feiert ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum. Mit der GlücksPost begibt sie sich auf Zeitreise in die Ver­gangenheit und spricht über ihre Karriere, ihre Liebe und ihre Träume.

Von Irene Lustenberger

Im Kursaal in Interlaken BE begann die Karriere von Monique. Am 4. April 1999 gewann die Schlagersängerin hier mit dem Lied «Einmal so, einmal so» die Schweizer Vorausscheidung zum «Grand Prix der Volksmusik», fünf Monate später auch das internationale Finale in Erfurt (D). Als wir durchs altehrwürdige Ge­bäude gehen, strahlt die 46-Jährige übers ganze Gesicht – und es kullern sogar Tränen. 

«Hier kommen so viele Erinnerungen hoch», erklärt sie. Zu jedem Saal, den wir betreten, kann die Bernerin etwas er­zählen. «Ich weiss noch, wo die Garderoben und der Aufenthaltsraum waren, wo die Kameras standen und wo ich nach meinem Sieg durchgelaufen bin.» Unter anderem wurden im Spycher auch die ­legendären «Hopp de Bäse»-Sendungen mit Kurt Zurfluh († 67) aufgezeichnet, in denen Monique mehrmals zu Gast war. 2010 und 2011 durfte sie zusammen mit Sascha Ruefer (52) die internationale «Starnacht aus der Jungfrau-Region» moderieren, die auf der Höhematte gegenüber dem Kursaal stattfand. «Interlaken ist für mich ein magischer Ort», sagt sie. 

Nun feiert die Schlagersängerin, die ­nebenbei als Sekretärin in einem Elektrogeschäft arbeitet, also ihr 25-jähriges ­Bühnenjubiläum. Geplant war eine Tournee mit einem Zirkus, zusammen mit Gastkünstlern. Diese musste aber ab­gesagt werden. «Es war alles zu kurzfristig und nicht richtig durchdacht. Deshalb habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und die Notbremse gezogen», begründet Monique, die ihr Jubiläum nun mit einer Beizli-Tour durch verschiedene Kantone feiert. Im Herbst gibt es ein grosses, öffentliches ­Fantreffen – und zwar im Kursaal, wo ihre Karriere begann.

Viele schöne Erinnerungen

Nach Jahren im volkstümlichen ­Schlager hat Monique vor fünf Jahren ihre Musik dem Wandel der Zeit angepasst und singt jetzt modernen Pop-Schlager. Gibt es ­etwas, das sie bereut? «Nein, ich bereue nichts. Denn ich konnte aus allem Nega­tiven ­etwas lernen. Ich bin an den Hürden gewachsen und würde nochmals alles genau gleich machen.»

Angesprochen auf die Höhepunkte der vergangenen Jahre, sagt die Bernerin: «Kurz nach ­meinem ‹Grand Prix›-Sieg durfte ich zusammen mit Francine Jordi in ‹Benissimo› auftreten und ‹New York, New York› singen. Für mich als Fan von Frank Sinatra ging ein Traum in Erfüllung. Das grosse Highlight war aber, dass wir in derselben Sendung wie Tina Turner und Phil Collins auftreten, die zwei kennenlernen und mit ihnen Fotos machen durften.» Ein weiterer Höhepunkt war, als sie vor ­einem Auftritt beim «Fernseh­garten» Roland Kaiser (71) begegnete. «Ich war als Mädchen in ihn verliebt und lief knallrot an, als er zur Türe hineinkam», erinnert sie sich lachend.