«Ich bin meine grösste Kritikerin»

Die älteste Sendung des Schweizer Fernsehens, der «Samschtig-Jass», feiert Jubiläum. Grund zur Freude hat deshalb auch deren beliebte Moderatorin.

Seit 48 Jahren verbindet der «Samschtig-Jass» Tradition, Spiel und Spass. Monika Fasnacht (52), die ihre TV-Karriere beim Sport begann, moderiert die Sendung seit über 15 Jahren. Sie ist authentisch und nahe beim Publikum. Das erfahren auch die vielen begeisterten Teilnehmer der GlücksPost-Jassreisen immer wieder. Die 800. Folge des «Samschtig-Jass», aufgezeichnet im Zürcher Hauptbahnhof, wird am Samstag, 24. September 2016 ausgestrahlt (SRF 1, 18.45 Uhr).

Monika Fasnacht über …

… ihren ersten «Samschtig-Jass»
Bei der 399. Sendung 1999 sass ich als Gast am Jasstisch. Ich durfte gegen das ganze Ahnen-Kabinett an Jassern wie Göpf Egg, Jürg Randegger und Werni von Aesch antreten und gewann den Pokal. Die darauffolgende Jubiläumssendung, der 400. «Samschtig-Jass», erlebte ich dann als Moderatorin. Es ist schön, dass später meine Idee, vom TV-Studio in die Beiz zu wechseln, umgesetzt wurde. Bis heute wird die Sendung dort aufgezeichnet, wo die Leute sonst jassen, in öffentlichen Lokalen.

… ihre Vorgänger
Wirklich erinnern kann ich mich nur noch an Jürg Randegger und auch an seine sehr speziellen Pullover. Als «Samschtig-Jass»-Erfinder Kurt Felix moderierte, war ich noch zu klein. Wenn ich jetzt die Archiv-Bilder sehe, staune ich. Die Aufnahmen sind in Schwarz-Weiss – und damals rauchte man am Jasstisch noch!

… ihre erste Jass-Erfahrung
Meine Eltern haben jeweils am Sonntag gejasst. Zuschauen fand ich langweilig, ich wollte selber mitspielen. Als meine jüngere Schwester alt genug war, brachten die Eltern uns beiden das Jassen bei. Als etwa Zwölfjährige gehörte ich zu einer Gruppe von Schülern, die immer in der 10-Uhr-Pause gejasst haben. Ich bin sonst kein Spieler-Typ und mag auch keine Gesellschaftsspiele.

… die grösste Panne
Auf die warte ich zum Glück noch. Schlimm wäre, wenn ich  beim Differenzler die angesagte Punktezahl des Telefonjassers laut wiederholen würde.

… ihren Wunschgast
Das ist ganz klar Roger Federer.

… Kritik
Mein Partner ist sehr ehrlich und sagt mir, wenn ich etwas gut gemacht habe, aber auch, wenn ihm etwas gar nicht gefallen hat. Sehr kritisch ist Reto in Sachen Kleider, da äussert er sehr deutlich seine Meinung. Wir wollten schon einmal eine Bluse verbrennen. Die strengste Kritikerin von mir bin aber ich selber.

… Mode
Es wird mir nicht vorgeschrieben, was ich vor der TV-Kamera  tragen muss. Vor ein paar Jahren war ich nach meinem Gefühl fast zu bieder gestylt. Heute sieht man mich auch des Öfteren in Jeans.

… Eitelkeit
Ich sollte wohl etwas eitler sein. Es gibt Frauen, die nie ungeschminkt aus dem Haus gehen würden, da gehöre ich aber definitiv nicht dazu. Ich mag es unkompliziert und spaziere mit Filou – wenn es die Situation verlangt – auch in Gummistiefeln und Kapuzenjacke durch die Gegend. 

… rote Teppiche
Ich bin nicht so die Party-Gängerin. Das hängt auch damit zusammen, dass ich sehr viel unterwegs bin. Mein Partner Reto und ich schätzen es, wenn wir einen gemeinsamen Abend zu Hause verbringen können. Wir gehen auch nur selten auswärts essen.

… Arosa
Wenn ich in meine Wohnung nach Arosa komme, kann ich innert kurzer Zeit runterfahren. Die Uhren ticken da etwas langsamer, Zürich ist weit weg, und es gibt keine Staus. Ich gehe hinaus in die Natur und bin viel mit dem Hund unterwegs.

… die neue Tiersendung
Ich werde immer mit dem Jassen verbunden bleiben. In den letzten Jahren habe ich aber nebenbei immer mehr auf Hunde gesetzt und mich zum Hunde-Coach ausbilden lassen. Es ist lässig, wenn ich das, was ich gelernt habe, umsetzen und mit in die neue Tiersendung einbringen kann. Filou wird mich an alle Schauplätze begleiten. Es geht aber nicht ausschliesslich um Haustiere, sondern wir beschäftigen uns auch mit Nutz- und Waldtieren.

… ihr emotionalstes Tier-Erlebnis
Meine Hündin Simba war krank. Ich konnte mich leider nicht mehr von ihr verabschieden, und das hat mir sehr wehgetan. Ich wollte ihr doch einen würdigen Abschied bereiten. Es hat mich sehr lange beschäftigt.

… ihre Zukunft
Mit 52 Jahren gehört man klar nicht mehr zu den ganz Jungen. Die TV-Kamera lügt nicht, vor allem mit dem neuen HD-Verfahren. Ich gehöre nicht zu denjenigen, welche eine Schönheitsoperation machen oder Botox spritzen lassen würden, nur um Falten wegzuzaubern. Sicher wird der Tag kommen, an dem ich sage, ich mag mich nicht mehr am Bildschirm sehen. Wann das sein wird, weiss ich nicht. Ich möchte noch möglichst lange meinen Job, den ich sehr liebe, gut machen.

Tiergeschichten

Für ihre neue Sendung (ab Januar im Programm von SRF 1) sucht Moderatorin Monika Fasnacht aussergewöhnliche Tiergeschichten. Haben Sie etwas Besonderes mit einem Tier erlebt? Mussten Sie eine schwierige Situation mit Ihrem Liebling meistern? Melden Sie sich via Mail: tiergeschichten@srf.ch oder per Post: «Tiergeschichten», SRF, Fernsehstr. 1–4, 8052 Zürich oder per Telefon: 044 256 15 79 oder 079 267 11 88.