Das Multitalent vom Walensee

Seit 20 Jahren wirkt er als Musicaldarsteller auf der Walensee-Bühne mit. In diesem Jahr wird dem Tausendsassa eine besondere Ehre zuteil: Er schreibt die Songtexte und komponiert die Musik für das neue «Heidi»-Musical.

Von Irene Lustenberger

Er darf getrost als Urgestein der ­Walensee-Bühne bezeichnet werden. Patric Scott (37) stand bei allen bisherigen Produktionen – zwölf an der Zahl – auf der Bühne. Jetzt, zum 20-Jahr-­Jubiläum, wird ihm eine besondere Ehre zuteil: Er schreibt die Songtexte und komponiert die Musik für das Live-­Orchester und den 24-köpfigen Profi-Cast, der vom 12. Juni bis zum 27. Juli in Walenstadt SG eine komplett neue Version von «Heidi» auf die Bühne bringt. 

«Vor rund anderthalb Jahren wurde ich vom Projektleiter Marco Wyss zu einem wichtigen Meeting eingeladen. Dabei fragte er mich, ob ich Interesse hätte, die Musik fürs neue Musical zu machen», erinnert sich der Rheintaler, der zuvor unter anderem bereits die Musik von «Knie – das ­Musical» komponiert hatte. «Ich hätte nie damit gerechnet, habe aber natürlich sofort zu­gesagt. Aufgrund meiner tiefen und jahrelangen Verbundenheit zur Walensee-Bühne und zur ­Region hat mich die An­frage sehr geehrt.» Im Raum sei ausserdem gestanden, dass er – wie vor 20 Jahren – die Rolle des Geissenpeter übernimmt. «Dafür bin ich aber zu alt», sagt er grinsend. Deshalb verkörpert Patric Scott nun den «Kandidaten», den etwas tollpatschigen Lehrer von Klara. Der Geissen­peter wird heuer von Stephan Lüthy (40) gespielt, Heidi von Kim Fölmli (29) und der Alpöhi von Christoph Wettstein (63).

Scott verleiht der originalen Heidi-­Geschichte mit seiner Musik ein modernes Gewand. «Das Musical wird meine Handschrift tragen.» Es lebe zwar von den Hauptrollen, das Ensemble sei aber genauso wichtig. Deshalb setzt Scott auf mehrstimmigen Chorgesang. Ausserdem möchte er die Songs den jeweiligen Solisten quasi auf den Leib schreiben.