«Ich bin ein gläubiger Mensch»

In Deutschland begab sich der «Happy Day»-Moderator auf die Spuren des Reformators Martin Luther. Obwohl er ein Katholik ist.

Röbi Koller ist hin und weg – und zwar noch Tage später! «Bodenheizung, prachtvolle Räume, für die damalige Zeit purer Luxus: Die Wartburg bei 
Eisenach ist die eindrücklichste Burg, die ich je im Leben gesehen habe!», schwärmt der 57-jährige TV-Mann von dem Ort, wo Martin Luther einst im Exil war.

Kein Zufall: Koller begab sich in Deutschland auf die Spuren des Reformators – nach Wittenberg, Leipzig und Erfurt. «Er ist dort wahnsinnig präsent. Ich habe eine faszinierende Welt und einen unheimlich spannenden Menschen entdeckt.» Im Frühling wird Koller in einer Roadshow von seinen «Luther-Erlebnissen» berichten. Als Katholik, wohlbemerkt – was die Reise für ihn umso interessanter machte. «Als Kind wurde Luther einem ja quasi vorenthalten.»

Koller ist «relativ streng katholisch» aufgewachsen, wie er sagt. «Die vielen kirchlichen Rituale fand ich toll, die Sache mit der Beichte später gar nicht.» Heute sei er gegenüber vielem, was von Rom vorgegeben werde, sehr kritisch, finde aber nach wir vor, dass die katholische Kirche gute Anlagen habe – und Ähnlichkeiten zum Showbusiness, in dem er sich bewegt. «Die haben zuoberst einen Popstar.»

Viel Platz nimmt die Religion in seinem Leben nicht ein. Koller: «Ich bin aber schon ein gläubiger Mensch, glaube an etwas, das dem lieben Gott sicher nahekommt – auch wenn es nicht so genau definierbar ist.» Er bete zwar nicht, verspüre aber viel Dankbarkeit für alles, was er habe. Der Glaube helfe einem, das Leben oder den Tod zu verstehen: «Ich glaube zum Beispiel daran, dass man in den Himmel kommt, dort Menschen wiedersieht – weil ich das einfach glauben will.»