Die Zipperlein des Alters

Hier zwickt es, da tut etwas weh: Auch Hunde können als Senioren typische 
Beschwerden bekommen. So können wir ihnen helfen.

Schmerzende Gelenke, schlechte Augen: Altersbeschwerden wie diese haben auch viele Hunde – früher oder später. «Eine Dogge zum Beispiel ist mit sieben bis neun Jahren sehr alt, ein mittelgrosser Pudel kann 14 Jahre alt werden», sagt Tierärztin Julika Fitzi vom Schweizer Tierschutz STS. «Grundsätzlich gilt: Je grösser der Hund ist, desto geringer seine Lebenserwartung.»

Zu den häufigsten Zipperlein gehören Probleme mit dem Bewegungsapparat. Oft beginnt es mit Arthrosen. Der Hund steht nicht mehr schön auf, mag nicht toben, ist weniger aktiv. Da ist Rücksicht gefragt. «Man muss einen Mittelweg finden: Auf das Tier eingehen, sich aber nicht zu sehr dirigieren lassen», sagt Fitzi. «Der Hund soll nicht zu Bewegung gezwungen, aber motiviert werden. Sonst baut er Muskulatur und Kondition ab, was die Lebenszeit verkürzt.»

Bei Hitze etwa könne man eher morgens und abends spazieren gehen und Strecken wählen, wo es Erfrischungsmöglichkeiten gibt. Ernährungstechnisch empfiehlt die Expertin, spezielles Futter für Senioren-Hunde zu verwenden, da es weniger energiereich und auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.

Weitere Probleme, die im Alter auftreten, seien Nieren- und Herzinsuffizienzen. Letztere bekomme man heute mit Medikamenten gut in den Griff. Nierenschwächen allerdings seien selbst mit Behandlung, Schonkost und viel Trinken kaum erfolgreich zu behandeln.

Zudem sei, nebst Hör- und Sehproblemen, auch beim Hund Demenz ein Thema. Zur Vorbeugung rät Dr. Fitzi zu Gingko-Extrakten. Sie fördern die Durchblutung des Gehirns. Was sind Anzeichen für Demenz? «Manchmal werden Hunde plötzlich orientierungslos, unsauber oder vergessen, dass sie eben erst gegessen haben. Aber damit kann man lernen umzugehen», so Fitzi. «Ich finde, solange der Hund keine Schmerzen hat, gibt es keinen Grund, ihn einzuschläfern. Wer ein Tier möchte, sollte daran denken, dass es einmal alt wird und sich dann arrangieren – einen blinden Hund zum Beispiel nicht mehr aus der gewohnten Umgebung reissen.» Schliesslich verdienen es die treuen Begleiter, dass sie auch den Herbst ihres Lebens geniessen können.