Katzencafé
Dank zwei Büsi nicht mehr arbeitslos
Weil sie keinen Job mehr fand, kam Andrea auf eine ungewöhnliche Idee. Und trotz zahlreicher bürokratischer Hürden ist sie heute stolze Inhaberin eines Katzencafés.
Als die kaufmännische Angestellte Andrea Kollmorgen vor drei Jahren ihren Job bei einem Chemieunternehmen verlor, da brachten sie ihre drei Hauskatzen auf eine Idee: «Damals fiel mir ein, dass ich im Fernsehen einen Bericht über das erste Katzencafé in Europa gesehen hatte. Es ist in Wien und existiert noch heute», erzählt die Frau aus Berlin (D). Sie rechnete, sprach mit dem Arbeitsamt. Dort war man bereit, sie ein Jahr lang zu unterstützen.
An den Sprung in diese ungewöhnliche Selbstständigkeit waren auch ungewöhnlich viele Auflagen gebunden. So musste Andrea eine Sachkundeprüfung über Katzen ablegen und viele Tierschutzauflagen erfüllen. Insgesamt fast neun Monate brauchte sie, dann waren alle nötigen Papiere da. Auch ein Ladenlokal mit 60 Quadratmetern hatte sie in Berlin gefunden, mit 35 Sitzplätzen und neun Tischen. Ihr Ehemann Tom (48), ein Musiker, übernahm die Renovierung. Ihre Hauptattraktion, Pelle und Caruso, bekam sie aus dem Tierheim. «Beide sind reine Hauskatzen, lieb, verschmust, aber mit dem nötigen Eigensinn, den es braucht, wenn man mit vielen Menschen zusammen ist.»
Schon in den ersten Wochen zogen die Samtpfoten jede Menge Kundschaft an. Viele der Gäste wurden zu Stammkunden. Sie alle bestätigen, dass die Tiere beruhigen. Ob sie entspannt durch den Raum schreiten oder mit grossen Kulleraugen das Geschehen beobachten, man fühlt sich ruhig und entspannt. Andrea weiss, warum: «Nähe, Wärme und Geborgenheit – danach sehnen wir uns alle. Katzen mit ihrer gelassenen Art, dem kuscheligen Fell und ihrem genüsslichen Schnurren befriedigen diese Bedürfnisse.» Andreas leckere Kuchen tun ein Übriges. Die Katzencafé-Besucher sind happy, die Chefin ist es auch: «Ich habe diesen Schritt nicht eine Sekunde bereut.»