Bernerin nimmt 64 Kilo ab

Journalistin Luisa Ita war jahrelang übergewichtig. In den vergangenen Jahren legt sie eine grosse Verwandlung hin und nimmt stark ab.

Von Sarina Bosshard

Kaum Platz im Flugzeug, Mühe beim Kleiderkauf und nur Fussketteli pas­sen um den Arm – mit solchen Problemen kämpft Luisa Ita (28) jahrelang. Die Bernerin
war seit ihrer Kindheit über­ gewichtig. «Ich habe schon immer sehr gerne gegessen», erzählt die Journalistin. Zum Verhängnis wird ihr dies in der Jugendzeit. Als sie anfängt, selbst für ihre Mahlzeiten zu sorgen, merkt sie, dass sie je­ den Tag Döner und Pizza essen kann. «Ich habe immer mehr zugenommen», berichtet Ita, die einst 137 Kilogramm wog. Zu Beginn habe sie das gar nicht gestört. Sie sei in einem sehr wohlwollenden Freun­deskreis eingebettet gewe­sen und habe beruflich immer abgeliefert – so habe sie sich ihre Bestätigung abgeholt.

Doch immer mehr macht sich das Übergewicht im Alltag bemerkbar und schlägt auf ihre Gesundheit. Wenn sie in der Nacht auf dem Rücken schläft, hat sie Atemprobleme. «Das öffnete mir die Augen, dass et­ was passieren muss», erklärt Ita, die ihre Geschichte mit rund 120 000 Abonnentinnen und Abonnenten auf Instagram teilt.

Zuerst probiert sie es erfolg­los mit mehreren radikalen Diäten – bis sie das Kalorien­zählen für sich entdeckt. «Ich habe mir die erstbeste App heruntergeladen und angefan­gen, rudimentär mein Essen einzutragen», erinnert sie sich. Ziel dabei ist es, weniger Kalo­rien zu sich zu nehmen, als der Körper braucht. Hungern will sie jedoch nicht. Deshalb setzt sie auf kalorienarmes Essen mit viel Volumen und Protei­nen, die sättigen. Schnell pur­zeln die ersten Kilos. «Das hat mich motiviert, dranzublei­ben.» Sie beginnt, ihre Mahlzeiten genau abzuwägen, um möglichst genaue Kalorien­angaben zu haben. Die grösste Herausforderung ist dabei ihr soziales Umfeld. Denn die Journalistin, die mittlerweile eine eigene Abnehmsendung auf Blick TV hat, bringt gerne mal ihr eigenes Tupperware mit vorbereitetem Essen mit. Für Luisa Ita ist der Zusatz­aufwand kein Problem, eher eine Sicherheit, um ihre Kalo­rien möglichst genau zählen zu können. Doch bei Familie und Freunden kommt das we­niger gut an. «Am Anfang war es schwierig, weil sie sich be­tupft gefühlt haben», sagt sie.

Nach mehreren Gesprächen hat sich ihr Umfeld daran ge­wöhnt. Wenn es um Sport geht, unterstützen ihre Freunde sie sogar: Gemeinsam gehen sie ins Fitness oder joggen. «Sport hat geholfen, abgenommen habe ich aber vor allem durch die Ernährung», betont die Bernerin. Innert drei Jahren verliert Luisa Ita 64 Kilogramm. Was sie stets an ihre Reise erin­nert, ist ihre überschüssige Haut. Sie finde es zwar fies, dass diese bleibt, «aber das gehört zu mir und meinem Körper». Dennoch mache sie sich ab und zu Gedanken über eine Operation. «Es ist ein sehr grosser Eingriff. Ich schliesse es nicht aus, dass ich es irgendwann machen werde, aber momentan kann ich gut mit meiner Haut umgehen.»

Heute bringt die Foodblog­gerin 76 Kilogramm auf die Waage. Trotzdem macht sie mit dem Kalorienzählen weiter. Ihr Ziel: «Ich will die Sechs vorne auf der Waage sehen.» Stress macht sie sich keinen, denn das Wichtigste für sie sei das Geniessen. Denn schon jetzt falle ihr das Leben dank weniger gesundheit­licher Probleme um einiges leichter.