Kleine Leoparden für die Stube

Was für bildschöne Büsi! Bengalkatzen haben aber noch mehr zu bieten, nämlich einen tollen Charakter: Sie sind verschmust, schlau und haben ihr eigenes Köpfchen – den wilden Vorfahren sei Dank.
 
Huch, die sehen ja aus wie Mini-Leoparden – einfach wunderschön! Klar, haben Bengalkatzen eine immer grösser werdende Fangemeinde. Ihr wilder Look kommt nicht von ungefähr: Die Rasse wurde Anfang der 60er-Jahre erstmals gezüchtet, aus einer Verpaarung der kurzhaarigen Hauskatze und einer Leopardkatze. Letztere ist eine wilde Katzenart, die in Süd- und Ostasien vorkommt. Dort leben die Tiere bevorzugt in Waldgebieten. Es sind tolle Kletterer, und auch schwimmen können sie bestens. So gehören nicht nur Maus, Hase & Co. zu ihren Beutetieren, sondern auch Fische und Krebse.

Durch die Zucht sind die Bengalkatzen natürlich nicht so wild wie ihre frei lebenden Vorfahren. «Je mehr Generationen die Bengal von der Wildkatze entfernt ist, desto zutraulicher ist sie», erklärt Nicole Erni, die
mit Bengal of Golden Glow  &  Silver Glow (www.bengal.ch und www.silverbengal.ch) eine eigene Zucht betreibt. Gewisse ursprüngliche Charakterzüge bleiben den «Stubenleoparden» aber erhalten. «Sie lieben das Wasser und springen gern mit ihrem Halter unter die Dusche. Ausserdem haben sie einen sehr grossen Bewegungsdrang.»

Wer gerne eine Bengalkatze aufnehmen würde, muss deshalb einiges beachten. In erster Linie braucht sie viel Platz und Klettermöglichkeiten – denn in der Höhe fühlt sie sich wohl. Und noch besser geht es ihr, wenn sie ein «Gspänli» hat. «Sie sind sehr lebhaft, lieben es, zu spielen und beschäftigt zu werden», sagt Nicole Erni. Und fügt lachend hinzu: «Langweile hat man mit Bengalkatzen selten, und es bleibt immer spannend.»
Wer will, kann die schlauen Tiere sogar dressieren, das Apportieren zum Beispiel lernen sie schnell – und haben sie Spass daran, bringen sie kleine Spielmäuse oder andere Gegenstände oft unaufgefordert. Sie wissen halt, was sie wollen. Und auch, was sie nicht wollen. Nicole Erni: «Leuten mit kleinen Kindern und ohne Erfahrung empfehle ich Bengalkatzen deshalb eher weniger. Sie sind zwar verschmust, wenn sie aber keine Lust haben oder gegen ihren Willen herumgetragen werden, fackeln sie nicht lange, und es kann auch mal schmerzhaft werden.»

Klingt rabiat, aber wie erwähnt: Eigentlich sind es anhängliche Tiere, die ihre Lieblingsmenschen fest ins Herz schliessen. «Wenn ich von einem Stockwerk ins andere gehe, folgt mir die ganze Schar – wie kleine Hündchen», erzählt Nicole Erni. Ausgiebige Streicheleinheiten geniessen sie schnurrend. Wann sie das Verwöhnprogramm in Anspruch nehmen, entscheiden aber selbstverständlich sie. Schliesslich sind Bengalkatzen nicht nur Schönheiten, sondern haben ihr eigenes Köpfchen – einen Schuss Wildheit eben, der sie ja so unverwechselbar macht.