Wird der Mord am Kinderstar endlich aufgeklärt?

Ein Häftling soll sich mit einem Brief an einen Freund selbst belastet haben. Er schreibt, dass er die kleine JonBenét Ramsey getötet hat.

Dramatische Wendung in einem der spektakulärsten Kriminalfälle Amerikas. Nach 22 Jahren hat der Häftling Gary Oliva die Tötung der kleinen JonBenét Ramsey (†6) aus Boulder (Colorado) offenbar gestanden.

Der Mann sitzt bereits seit 2016 wegen des Besitzes kinderpornografischer Fotos im Gefängnis. Nun schrieb er laut «Bild am Sonntag» kürzlich einem ehemaligen Schulfreund einen Brief. «Ich habe nie jemanden geliebt wie JonBenét, und trotzdem liess ich sie fallen, ihr Kopf schlug in zwei Hälften, ich sah zu, wie sie starb. Es war ein Unfall», so der mehrfach vorbestrafte Mann.

Der Fall erschüttert im Jahr 1996 die USA. Am zweiten Weihnachtstag erhält die Familie Ramsey einen Erpresserbrief: Ihre Tochter JonBenét sei entführt worden. Daraufhin ruft der Vater die Polizei. Gemeinsam durchsuchen sie das Haus, machen die furchtbare Entdeckung: Im Keller liegt ihre Tochter. Erdrosselt und mit Klebeband gefesselt. Die Verletzungen deuten auf eine Sexualstraftat hin.

Der Fall des getöteten Mädchens, das als Kinder-Model Schönheitswettbewerbe gewann, sorgt daraufhin weltweit für Schlagzeilen. Zwischendurch gerät auch die Familie in Verdacht, die das Kind zurechtgemacht und wie eine Erwachsene ins Rampenlicht gestellt hat. Doch vom Mörder fehlt jede Spur.

Auch Gary Oliva, der jetzt den Brief schrieb, wird verhaftet. Auf seinem Rechner hatten Ermittler ­Fotos des Mädchens gefunden. Doch seine Handschrift passt nicht zu der des Erpresserbriefes, seine DNA wird nicht am Tatort gefunden. Die Jahre vergehen. Trotz aufwendiger Ermittlungen wird der Mord nicht aufgeklärt. Die Polizei prüft nun den Brief. Doch ein Geständnis könnte JonBenéts Mutter auch nicht mehr trösten. Sie starb 2006 und wird nie erfahren, wer ihrer Tochter das kurze Leben nahm.