«Wir müssen jedes Jahr einen Hund abgeben!»

Es ist ein irrer Amtsentscheid: Weil ihr Haus zu klein ist, sollen zwei Tierbe­sitzerinnen nicht mehr all ihre sieben Lieblinge behalten dürfen.

Was für eine hundsgemeine Entscheidung! Seit einer Beschwerde von Nachbarn im letzten Jahr kämpfen Jenny (24) und Tanja Morgenthaler (33) aus der Nähe von Stuttgart (D) um ihre geliebten Hunde. ­Damals hatte das Landratsamt verfügt: Die sieben Tiere sind in der 115-Quadratmeter-Doppelhaushälfte mit Garten, die den beiden gehört, zu viel.

Die Frauen schalteten einen Anwalt ein. Ohne Erfolg! Das Regierungs­präsidium hat jetzt endgültig entschieden: Drei Hunde dürfen bleiben. Vier jedoch müssen weg − bis 2025 einer pro Jahr. Tanja Morgenthaler: «Unser Anwalt hat gesagt, dass es dagegen keine rechtliche Handhabe gibt und wir uns dieser Entscheidung beugen müssen.»

Bei Nichtbeachtung drohen Bussgelder und sogar die Beschlagnahmung der Hunde. Andrea Wanner (49), Pressesprecherin des zuständigen Landamtes, sagte zu «Bild»: «Wir haben eine Lösung gesucht, wie die Hundebe­sitzerinnen auf verträgliche Art und Weise auf die Anzahl von drei Hunden kommen.» Die vertragliche Lösung der Behörde sieht vor, dass nur, wenn ein Tier stirbt, kein weiteres im gleichen Jahr noch abgegeben werden muss. Die Tierfreundinnen sagen dazu: «Sollen wir jetzt hoffen, dass pro Jahr einer unserer Hunde stirbt?» Die beiden suchen nun verzweifelt nach einem anderen Haus − mit grossem Grundstück und toleranten Nachbarn.

Tanja Morgenthaler sagt traurig: «Wir finden einfach keins. Aber die Hunde sind wie unsere Kinder. Die muss man doch auch nicht abgeben, wenn die Wohnung zu klein geworden ist.»