Wie grausam können ­Menschen sein?

Die junge, lebenslustige Maria erwartete ein Baby von ihrem Freund. Dann geschah ein furchtbarer Mord, der die Hinterbliebenen traurig und fassungslos zurücklässt.

Als es spätabends klingelte, drückte Maria K. († 18) arglos den Türöffner, liess ihre beiden Bekannten in die Wohnung – wahrscheinlich wollten die Jungs nur quatschen oder noch ein Bier trinken. Doch die beiden Männer hatten ganz an­dere, entsetzliche Absichten: Sie waren fest entschlossen, einen Menschen sterben zu sehen – und hatten sich Maria als Opfer ausgesucht! Kaum eingetreten, stürzten sich Nicolas K. (19) und Niko G. (21) auf die junge Frau und hielten sie fest. Dann zog Nicolas ein Messer, stach es Maria in den Hals und fing dann an, wahllos von hinten auf ihren Oberkörper einzustechen – immer wieder! Sie hatte keine Chance, starb noch in der Wohnung.

Bis heute löst dieser unbeschreiblich brutale Mordfall in Zinnowitz (D) Entsetzen und Trauer aus. Nicht nur auf Usedom, dem idyllischen Ferienparadies an der Ostsee – der Fall sorgte in ganz Deutschland für Schlag­zeilen, sogar erfahrene Polizei- und Gerichtsreporter waren fassungslos angesichts der Schwere der Vorwürfe. Denn: Irgendeine Art von Erklärung für die Schreckenstat ist bis heute nicht zu finden. Warum sollte jemand so ein nettes Mädchen, das gerade eine berufsbegleitende Ausbildung zur Küchenhilfe machte, derart bestialisch umbringen? Ohne jeden Grund?

Von Reue war bei den beiden Tätern nicht ein Hauch zu spüren. Sie besuchten sogar noch mit Marias vielen Freunden und Bekannten die Trauerfeier. Erst nach vier Wochen wurden die beiden überführt und festgenommen. Vor Gericht gestanden sie zwar sofort die Tat, wie die Zeitschrift «Closer» berichtet. Doch auch hier kam kein Wort des Bedauerns über ihre Lippen. Im Gegenteil, sie pöbelten herum und verhöhnten ihr Opfer und die Hinterbliebenen, Nicolas K. zeigte mit seiner tätowierten Hand sogar den Mittelfinger!

Doch wie war es an diesem Abend des 18. März 2019 überhaupt zu diesem eiskalten Mord gekommen? Die beiden hatten sich mal wieder mit Freunden zum Trinken getroffen, sich in Rage geredet, ihren Mordphantasi­en freien Lauf gelassen. Doch dass sie tatsächlich schon lange an verstörenden, extremen Gewaltvorstellungen und massiven psychischen Störungen litten, ahnte niemand in ihrer Clique. Obwohl sie den anderen das Messer zeigten und die Tat ankündigten. Sie wollten Blut sehen – und machten sich auf den Weg zu Maria.

Dann passierten die schrecklichen Szenen: 39 Messerstiche zählten die Gerichtsmediziner am Körper der jungen Frau. Bekannte fanden die Leiche am nächsten Tag in ihrer Wohnung. Besonders schrecklich: Maria war im dritten Monat schwanger, erwartete ein Baby von ihrem Freund Kevin. Besonders hart traf die Bluttat Marias Mutter Steffi K. (48). Sie sagte damals: «In mei­nem Leben ist das Schlimmste passiert, was überhaupt passieren kann.»

Auch als die Täter endlich gefasst waren, angeklagt wurden und vor Gericht standen, stellte sich Steffi K. tapfer jedem einzelnen Prozesstag. Sie sah den jungen Männern in die gefühllosen Augen, ertrug sogar ihre Beleidigungen und die offen zur Schau gestellte, unfassbare Kälte. Die Mörder ihrer Tochter wurden vom Stralsunder Landgericht dann nicht nur wegen Heimtücke, sondern auch wegen Mordlust zu lebenslangen Haftstrafen und anschliessender Sicherheitsverwahrung verurteilt.

Die Mutter leidet schrecklich unter dem Verlust: «Ich bekomme meine Tochter und mein Enkelkind nie mehr zu sehen. Das macht mich so traurig.» Auch Marias Freund Kevin (16), der sich trotz seines jungen Alters und der Kürze ihrer Beziehung auf das gemeinsame Baby gefreut hatte, kann den Schock nicht verdauen, wie er in «Closer» erzählte. Ihm bleibt nur die Hoffnung, das Geschehene irgendwie zu verarbeiten und noch einmal von vorne anfangen zu können.