Warum musste sie an Schimmelpilz sterben?

Dem Teenager-Mädchen ging es plötzlich derart schlecht, dass es ins künstliche Koma versetzt werden musste. Doch für eine Rettung kam jede Hilfe zu spät.

Was für ein tragischer Befund: Jade Owens (14) starb, weil sie Sporen von Schimmelpilz eingeatmet hatte. Das Mädchen aus dem britischen Manchester war voller Leben und fröhlich, als es die Pilzinfektion bekam. Diese griff seine Lunge an und zerstörte sie.

Als Jade in besorgniserregendem Zustand am 20. Mai ins Spital kam, wurden mehrere Tests durchgeführt. Der erste brachte die Erkenntnis, dass der Teenager stark unter Diabetes Typ 1 litt. Sie wurde ins künstliche Koma versetzt, um ihr Leben zu retten und weitere Tests durchführen zu können. Nach fünf Tagen wurde sie aus dem Koma geholt, und es ging ihr zunächst besser. Ihre Mutter Louise (35) sass fast rund um die Uhr an ihrem Krankenbett und glaubte, dass es mit Jades Gesundheit aufwärtsging.

Die Infektion befällt meist Menschen mit einem schwachen Immunsystem. Aus unbekannten Gründen sind solche mit Diabetes Typ 1 speziell gefährdet. Unbekannt bleibt auch, wo Jade mit den mikroskopisch kleinen Sporen in Kontakt kam. Vielleicht gab es Schimmelspuren in der Wohnung? Oder im Wald, wo sie stundenlang ritt? Mama Louise sagt: «Mein Herz ist gebrochen. Man glaubt, so etwas könne einem nie passieren, und ich möchte sichergehen, dass niemand das Gleiche durchmachen muss wie wir. Ich denke jeden Tag an Jade.»

Die Familie ahnte nicht einmal, dass das Mädchen an Diabetes Typ 1 erkrankt war. «Niemand in der Familie leidet darunter, und so wussten wir gar nicht, worauf wir achten sollten. Wenn wir die Symptome gekannt hätten, hätten wir etwas dagegen tun können. Deswegen fühle ich mich auf gewisse Weise schuldig.»

Rückblende: Jades Gesundheit verschlechterte sich nach dem überraschenden Tod ihres Vaters. Sie klagte plötzlich vermehrt über Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome. Der Arzt verschrieb ihr am 18. Mai Antibiotika. Ihre Grossmutter Charleen Owens, von Beruf Krankenpflegerin, machte sich Sorgen, weil ihre Enkelin bleich war und schnell atmete. Sie schlug vor, mit ihr ins Spital zu fahren. Dort wurde ihr Blut untersucht und Diabetes Typ 1 diagnostiziert. Mama Louise sagt: «Ich hatte keine Ahnung, dass die Kurzatmigkeit und häufige Toilettenbesuche Anzeichen dafür sein konnten.»

Der Zustand des Mädchens verschlechterte sich rapide, so wurde es wie erwähnt fünf Tage ins künstliche Koma versetzt. Man gab Jade Antibiotika und Insulin. Sie wurde künstlich ernährt, und es sah wie ein gutes Zeichen aus, als sie am 27. Mai aufwachte und fragte: «Ich verhungere gleich, kann mir bitte jemand etwas bei McDonald’s holen?»

Mama Louise: «Ich war ausser mir vor Freude und froh, dass sie es offensichtlich geschafft hatte. Wir freuten uns, dass sie bald nach Hause zurückkehren würde.» Aber dann, am 10. Juni, bekam Louise morgens einen Anruf von ihrer Mutter, die am Krankenbett ihrer Enkelin sass. Sie bat Louise, sofort zu kommen, dem Kind gehe es nicht gut. «Wir wurden in einen Raum gebracht, und der Arzt sagte, Jade huste und spucke Blut. Es werde alles unternommen, um ihr zu helfen.» Kurz darauf starb sie. Den Anblick im Krankenzimmer kann ihre Mutter nicht mehr vergessen. «Ich sah meine Tochter in einer Blutlache. Es war wie die Mörderszene in einem Film. Es war ein Horror, sie so zu sehen.»

Louise kann sich mit Jades Tod fast nicht abfinden. «Ich werde meinen Engel nie mehr in die Arme nehmen können. Das schmerzt sehr.»