Vom Häufchen Elend zum geliebten Mitbewohner

Er wurde einfach an der Strasse entsorgt wie ein Stück Abfall. Lange hing das Leben von Mischlingshund William am seidenen Faden.

Er war in einem jämmerlichen Zustand: Windhund-Mischling William wog gerade mal drei Kilo, war nur noch Haut und Knochen, als man ihn fand. Das Tier wurde vor rund sieben Monaten in einem Strassengraben nahe der englischen Stadt Coventry entdeckt. Der wimmernde Welpe war ein Skelett auf Beinen, konnte nicht mehr alleine stehen. Jede Rippe war sichtbar. Der Tierschützer, der sich mit dem Fall beschäftigt hat, sagte: «Ich habe noch nie so einen dünnen Hund gesehen.»

William kam sofort in die Tierklinik. Es war nicht klar, ob er überleben würde. Tierschützerin Rachel Butler (28) nahm ihn in ihre Obhut. Viermal am Tag wurde der Vierbeiner nun gefüttert, mit ganz kleinen Häppchen, um den Organismus nicht zu überfordern. Tag und Nacht lag er auf einer Wärmedecke. Rachel: «Er war ein Häufchen Elend, aber mit den schönsten Augen, die man sich vorstellen kann.» Mehrere Wochen wurde er aufgepäppelt. Heute wiegt der neun Monate alte William 14,5 Kilogramm.

Jetzt durfte er in sein neues Heim einziehen: zu Rachel und ihrem Freund Chris (32). «Es ist fantastisch, wie gut er sich erholt hat», sagt Frauchen. Mittlerweile sei er ein richtiger Wirbelwind und freue sich immer, wenn man mit ihm nach draussen gehe. «Mit seinem Blick hat er unsere Herzen sofort erobert.» Das Paar hat noch einen Hund mit Namen Harry. Die Tiere heissen so wie die royalen Brüder. «Sie verstanden sich auf Anhieb», sagt Rachel. Harry sei wie ein Beschützer für William. Sie ist froh darüber, denn William hat dadurch seine Ängstlichkeit überwunden. Mittlerweile macht er es sich gerne auf dem Sofa bequem und hat Freude an seinen Spielsachen.

Mittlerweile weiss man auch, wer William ausgesetzt hat. Es handelt sich um ein Ehepaar. Das Gericht beschloss, dass es nie mehr Tiere zu sich nehmen darf. Zudem erhielten die beiden eine einjährige Gefängnisstrafe auf Bewährung.

William ist ein glücklicher Hund – und hat gelernt, dass er nicht alles Fressen im Eiltempo herunterschlingen muss. Rachel: «Er hat begriffen, dass sein Napf wieder gefüllt wird und er niemals mehr wird Hunger leiden müssen.»