Unendliche Leere

Das kleine Mädchen litt unter einer ange­borenen Herzerkrankung – und es starb mit nur vier Jahren. Die ­Eltern sind am Boden ­zerstört.

Ich kann immer noch nicht glauben, dass sie von uns gegangen ist»: Die Britin Allanah Jones (33) schafft es erstmals, über den Tod ihrer Tochter zu sprechen. Wren starb im Alter von vier Jahren – fünf Tage nach Weihnachten. Sie war mit einer angeborenen Herzkrankheit zur Welt gekommen. Obwohl sie so viel durchgemacht hatte, zeigte sie sich stets mit einem Lächeln. «Sie hätte damit einen dunklen Raum erhellen können», sagt die Mutter. «Doch ihr winziges kleines Herz konnte nicht mehr weiterkämpfen, und sie hat ihren Frieden gefunden, hat nun keine Schmerzen mehr.» Die Mutter ist dankbar, dass sie Beistand hat. Von ihrem Mann Chris (35), aber auch von vielen Freunden und Bekannten.

Rückblick: Wren Harkins kam 2018 als Frühchen zur Welt. Wochenlang musste sie im Spital bleiben. Tests ergaben, dass ihr Herz nicht richtig funktionierte. Schliesslich erhielten ihre Eltern die erschütternde Diagnose: Ihr Baby litt an Pulmonalatresie. Dabei handelt es sich um eine Herzgefässerkrankung, die mit einem vollständigen Verschluss der Ausflussbahn der rechten Herzkammer zur Lunge einhergeht. «Sie hatte vier Operationen am offenen Herzen», erzählt Allanah Jones. Die letzte dauerte 26 Stunden, die Kleine war da drei Jahre alt. Wir dachten, dass wir sie verlieren würden, aber sie kämpfte sich durch.»

Nach dem letzten Eingriff sass sie ein paar Wochen in einem Kinderrollstuhl, aber sie war fest entschlossen, bald wieder selber laufen zu können – was auch gelang. Deshalb waren Wrens Eltern erstaunt, als ihnen im Januar 2021 die Ärzte erklärten, dass sie nichts mehr tun könnten, um das Herz ihrer Tochter zu retten. Die Mutter: «Das war ein totaler Schock für uns. Wren schien es nämlich immer besser zu gehen nach ihren vorangegangenen Operationen.» Die Eltern erfuhren, dass ihrem Kind noch knapp sechs Wochen gegeben wurden, aber sie überlebte noch zwei Jahre. «Wren war eine kleine Kämpferin.» Mama und Papa waren froh und dankbar, dass ihnen noch zwei Jahre geschenkt worden sind. «Aber auch das war natürlich nicht lang genug. Wren sollte ein möglichst normales Leben führen. Sie wollte nie Hilfe, und ich entschloss mich, sie nicht in Watte zu packen. Wenn sie draussen in Pfützen planschen wollte, dann liess ich sie gewähren.» Sie liebte Hüpfburgen und wurde auch zu Geburtstagsfesten eingeladen. 

Wren fühlte sich vergangene Weihnachten grossartig und freute sich auf das Christkind. «Nicht im Traum dachten wir daran, dass ihr Leben wenige Tage später vorbei sein würde.» Die Beerdigung fand vor einigen Wochen statt. Allanah Jones meint traurig: «Seither fühlen wir eine unendliche Leere in uns.»