Seine Irmgard erblüht jetzt im Garten

Der Witwer hat seiner Frau ein ganz besonderes Grab geschaffen: Aus der Asche der Gattin lässt er einen Birnbaum wachsen.

Die Liebe seines Lebens starb an Krebs. Aber ihr schöner Geist blüht jetzt in seinem Garten. Thomas Firme (63) aus Buttstädt (D) liess die Asche seiner verstorbenen Frau Irmgard († 58) mit Pflanzensubstrat vermischen und baute ein Bäumchen in seinem Garten an. Jetzt wächst aus ihr eine Kupfer-Felsenbirne.

Mehr als 36 Jahre waren Thomas Firme und Irmgard verheiratet. 2012 erkrankte sie an Krebs, am 8. Juni 2018 verstarb sie an einem Hirntumor. Der Witwer: «Sie hat ihren Garten geliebt, wollte dort auch am liebsten beerdigt werden.» Das ist aber in Deutschland laut Bestattungsgesetz verboten. Also suchte Thomas Firme nach einer Alter­native – und fand die sogenannte Baumbestattung «Tree of Life» («Baum des Lebens»). Die Urne mit der Asche wird in eine Baumschule in die Niederlande geschickt, dann mit dem Pflanzsubstrat des Wunschbaumes gemischt, was rund 2000 Franken kostet.

«Ich habe die Kupfer-Felsenbirne gewählt, kannte den Strauch vorher nicht», erzählt der Witwer. «Er war für mich etwas Besonderes − so wie meine Irmgard.» Inzwischen ist das Bäumchen schon zwei Meter hoch und trägt schöne weisse Blüten. «Wenn ich morgens aus dem Küchenfenster schaue, sehe ich das Bäumchen. Es ist fast so, als lächelte mir Irmgard zu. Die Vorstellung, als Baum weiterzuleben, hätte ihr sicher gefallen», erklärt Thomas Firme weiter.

Im Spätsommer werden aus den Blüten rote, süsse Früchte entstanden sein. «Aus ihnen mache ich dann Konfitüre», sagt der Witwer und lächelt. «Irmgard hat meinen Humor geliebt.»