Sein Einsatz für mehr Offenheit

Er lebte seinen Traum! Robin Rehmann ist Moderator am Radio und TV – sein Wunschberuf seit Kindertagen. Er ist eine Stimmungskanone, lebt, als gäbe es kein Morgen. Doch dann schlägt das Schicksal brutal zu. Trotz Krankheit bleibt er tapfer und macht anderen Menschen Mut.

Robin Rehmann ist 31 Jahre alt, als bei ihm Colitis ulcerosa diagnostiziert wird, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Schlimme Schmerzen und Bauchkrämpfe sowie alle denkbaren Probleme beim Stuhlgang und Inkontinenz gehören fortan zu seinem Leben.

Die Krankheit wird immer mehr zur Belastung, der Aargauer kann seinem gewohnten Arbeitsalltag nicht mehr nachgehen. Deshalb lässt er sich 2016 den Dickdarm entfernen. Er hat nun einen künstlichen Darmausgang, trägt einen Stomabeutel, der am Bauch befestigt wird. «Da ich wegen der Operation lange weg war, musste ich mein Umfeld schon darüber informieren, was los ist», sagt der heute 39-Jährige zur GlücksPost. «Und ich wollte auch gar nicht verheimlichen, was da mit mir passierte. Ich bin der Meinung, dass man solche Dinge nicht verschweigen soll.»

Das Stoma sollte von Anfang an nur eine Übergangslösung sein. «Anfang 2019 wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen kann. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich und meinen Körper.» Bei einer weiteren Operation wird ein Reservoir im Bauchraum angelegt und so eine direkte Verbindung zwischen dem Abschnitt des Dünndarms und dem Anus geschaffen. Nun kann Robin wieder mehr oder weniger normal aufs WC gehen. Wenn man heute mit ihm spricht, sprüht er vor Freude. «Das war die richtige Entscheidung!», bekräftigt er. «Ich fühle mich so gut wie seit Jahren nicht mehr! Ich kann wieder auf die Toilette!»

Robin erzählt nicht nur seinen Freunden von seinem Leiden, sondern thematisiert es auch in Interviews. Seine Krankheit gibt den Anstoss zur Radio- und Online-Sendung «Rehmann – S.O.S. – Sick of Silence» (Virus, dienstags, 18 Uhr). Darin spricht er mit anderen Menschen über ihre Krankheiten und Probleme. «Es sind Themen, die normalerweise unter den Teppich gekehrt werden.»

Die Gesprächspartner merken, dass er mit ihnen fühlt. Denn er kennt das alles: Schmerzen, Depressionen, ein Körper, der nicht mehr mitmacht. «Ich bin weder Therapeut noch Arzt, aber ich gebe den Leuten die Chance, endlich ihr Schweigen zu brechen.» Robin steht so im Kontakt mit vielen Menschen, die mit einer schwierigen Situation konfrontiert sind. «Doch das belastet mich nicht, ich mache das gern.»