Schrott macht Robin glücklich

Der Bub leidet am Asperger-Syndrom. Er hatte einen grossen Wunsch, der ihm nun erfüllt wurde − und für ihn Glück pur bedeutete.

Diese Therapie ist echt Schrott! Aber sie hilft: Nachdem der kleine Robin (7) aus Duisburg (D) zwei Stunden lang auf dem riesigen Schrottplatz gespielt, gestaunt und einen Bagger gesteuert hat, ist der Junge ganz ruhig, ganz entspannt.

Leise sagt seine Mutter: «Das heisst, dass es ihm richtig, richtig gut geht.» Denn Robin ist ein Asperger-Autist. Er zieht sich gern zurück, ist sofort gestresst, wenn grosse und kleine Menschen etwas von ihm wollen. «Robin würde gerne mit anderen Kindern spielen, kann aber nicht», erklärt seine Mama Michaela S. (45). Zu schnell ist der Junge von all den Reizen der Aussenwelt überflutet. Robin erkennt keine Mimiken, kann sich kaum auf andere Menschen einlassen.

Aber vor etwa einem Jahr stellte Mama Michaela fest: Wenn ihr Robin im Internet Videos von Schrottplätzen sieht, dann hat das eine unglaublich beruhigende Wirkung auf ihn. Die Mutter: «Er kennt die Videos alle auswendig, guckt sie oft zigmal. In seinem Lieblingsfilm sieht man, wie in Russland ein ganzer Bus zerlegt wird.» Robins grösster Traum: einmal auf einem richtigen Platz mit dem Schrottgreifer zupacken. Dieser Wunsch ging nun in Erfüllung, und er ging unter Aufsicht auf die «TSR Schrottinsel» − ein Paradies für Schrottfans!

Auf einer Fläche von 133000 Quadratmetern stapeln sich hier Autowracks, alte Rolltreppen, ausrangierte Badewannen und Unmengen von Konservenbüchsen. Pro Jahr landet hier fast eine halbe Million Tonnen Schrott. Und Robin sitzt mittendrin. Geschickt bewegt er die Joysticks des Schrottgreifers, der sich durch einen gigantischen Berg Metall frisst. Fasziniert beobachtet er, wie der Mega-Schredder (4000 PS) Autowracks in einen Haufen Schrott zerlegt. Ganz ruhig ist Robin. Und ganz glücklich.