Dank klaren Vorstellungen
Neue Liebe im Internet gefunden – mit fast 70!
Nach dem Tod ihres Mannes wanderte Christa K. aus, baute sich in Spanien ein neues Leben auf. Ihr fehlte nur eines: die starke Schulter zum Anlehnen. Damit wollte sich Christa nicht abfinden.
Sie nennt ihn liebevoll «mein Schmäuschen», er sie ganz zärtlich «Schätzchen». Ein Kuss hier, ein Streicheln dort – fast benehmen sich Christa K. und Volker R. (beide 69) wie verliebte Teenager. Ein Anblick, der jedem das Herz aufgehen lässt. Doch für dieses späte Glück mussten beide kämpfen.
Hinter Christa liegt ein Leben voller Höhen und Tiefen. Daheim in Mainz (D) leitete sie einen Blumengrosshandel, war glücklich verheiratet und zog zwei Kinder gross. Dann starb vor über 20 Jahren ihr Mann. Um Abstand zu gewinnen und neu anzufangen, zog Christa nach Spanien. Sie fand einen neuen Partner, lebte mit ihm 15 Jahre lang in einer Beziehung, die aber 2008 zerbrach. «Ich kam allein zurecht», erzählt die 69-Jährige. «Trotzdem träumte ich mich wieder in die Arme eines Mannes.» Freunde machten ihr da wenig Hoffnung. «In deinem Alter ist es nicht leicht, einen neuen Mann zu finden!» Doch Christa liess sich nicht entmutigen. Sie ergriff die Initiative – und traute sich ins Internet.
«Ich habe mich hingesetzt und aufgeschrieben, was ich vom Leben will», beschreibt sie ihre Vorgehensweise. Mit klaren Angaben meldete sie sich bei einer seriösen Partnerbörse an: Mann um die 70, tierlieb, Golfspieler. Von Mogeleien wollte Christa nichts wissen, schrieb nur die Wahrheit über sich selbst. Und flirtete die Männer offen an. Mit zehn Kandidaten telefonierte sie, einer setzte sich danach sofort ins Flugzeug nach Marbella: Volker (69), Ingenieur, verwitwet. «Klar war ich skeptisch – und vorsichtig», sagt Christa. Aber schon bei der ersten Umarmung funkte es.
«Die Chemie passte», sagen beide, und Volker fügt lächelnd hinzu: «Ich war sofort hin und weg.» Seit zwei Jahren lebt das Paar nun zum Teil in Marbella oder bei Volker in Magdeburg (D). Christas Tipps zum Glück: «Nicht mehr wünschen, als man selbst bieten kann. Kompromisse eingehen, Veränderungen akzeptieren. Sonst wird es nichts mit der Liebe.»