«Mein Kind soll nicht ­gemobbt werden»

Ihr Baby kam mit einem entstellten Gesicht zur Welt. Es muss sich zahlreichen Operationen unter­ziehen, um dereinst ein normales Leben führen zu können.

Es war ein Schock, als die Mutter ihr Baby zum ersten Mal sah. Die Amerikanerin Carol Fenner (35) brachte im Frühjahr Luna zur Welt. Das Mädchen hatte ein Muttermal, das das ganze Gesicht bedeckte und wie eine Batman-Maske aussah. Carol begann sofort, nach Behandlungs-Möglichkeiten für ihre Tochter zu suchen. Sie verlor jedoch schnell die Hoffnung, als mehrere amerikanische Ärzte ihr sagten, dass für die Entfernung des Muttermals hundert Laserbehandlungen innerhalb von fünf Jahren nötig seien. «Ich fragte mich, wie ich das bezahlen soll.»

Als sie ihre Geschichte einer Zeitung erzählte, sah dies der russische Arzt Pavel Popov, der sich mit ihr in Verbindung setzte. «Er erklärte mir, dass er in seiner Klinik nahe Moskau mit acht Eingriffen innerhalb von 18 Monaten das Muttermal entfernen könne. Diese Methode werde in den USA nicht angewendet.»

Und tatsächlich war der erste Eingriff, der an der Stirn erfolgte, ein Erfolg. Die Kosten für die gesamte Behandlung betragen insgesamt 25 000 Dollar, die Carol und ihr Mann über eine Spendensammlung via Facebook zusammentragen. «Ich bin sehr erleichtert, dass es vorwärtsgeht», sagt die Mutter. «Ich möchte nicht, dass Luna gemobbt wird wegen ihres Aussehens. Einige Leute haben mich schon gefragt, ob das Muttermal ansteckend sei.»

Um Verständnis für Lunas Situation zu wecken, hat sie ihr auf den sozialen Netzwerken eine eigene Seite eingerichtet, die aus ihrer Perspektive geschrieben ist. «Hallo, ich bin Luna», steht dort. «Ich leide unter einem sehr seltenen Muttermal. Das schockiert viele Leute, wenn sie mich das erste Mal sehen, sie starren mich an und zeigen mit dem Finger auf mich. Das ist schlimm für mich und meine Eltern. Ich brauche eure Hilfe, weil ich ein normales Kind sein will, das ein normales Leben führt.»