Mamas Tränen getrocknet – mit Limo und Eis

Das geht zu Herzen! Der kleine ­Brady gab ­seinem todkranken Vater das Versprechen, sich dereinst gut um seine Mutter zu kümmern.

Es ist eine besonders berührende Geschichte: Ein kleiner Junge verkauft Limonade an einem selbst gebauten Stand vor seinem Haus. Aber nicht etwa, um sein eigenes Sparschwein zu füllen, sondern um die Tränen seiner Mutter zu trocknen.

Der sechsjährige Brady aus Denver (USA) hat schon viel Schlimmes erlebt. Sein Papa Brandon starb mit 37 Jahren an Darmkrebs. Kurz vor seinem Tod erklärte Brandon seinem Sohn, dass er bald nicht mehr da sein würde. «Und er sagte, dass ich mich dann um Mama kümmern muss», so der Junge. «Ausserdem gab er mir den Tipp, dass ich sie zu einem Eis einladen soll, wenn sie traurig ist. Das hat Papa immer gemacht. Und das hat geholfen.»

Doch woher sollte er das Geld für den Besuch in der Eisdiele nehmen? «Weil Papa mir mal erzählt hat, dass er als Kind oft Limo­na­de verkauft hat, kam ich auf die Idee mit dem Stand», sagt Brady. Einen Tag nach der Beerdigung setzte er sich also an seinen selbst gebauten Verkaufsstand vor dem Haus und wartete dort auf Kundschaft. Dort entdeckte ihn ein Polizist. Der Mann war gerührt von Bradys Geschichte und erzählte per Funk seinen Polizei- und Feuerwehr-Kollegen von dem Schicksal des Jungen. Kurz darauf fuhren etliche Polizei- und Feuerwehrwagen vor und sorgten für prächtigen Umsatz: 244 Dollar nahm Brady an seinem ersten Tag ein. «Am gleichen Abend führte mich mein Sohn in unseren Lieblings-­Eissalon aus. Ich war so stolz auf ihn», erinnert sich Mama Amanda, die acht Jahre mit ihrer Jugendliebe Brandon verheiratet war. «Mein Mann und ich gingen immer freitags aus, um Zeit zu zweit zu haben. Brady sagte, dass er ab jetzt jeden Freitag den Platz seines Vaters übernehmen will.»

Vor kurzem haben die beiden im Internet den virtuellen Limonaden-Stand «Brandon Campbell Memorial Fund» ins Leben ge­rufen, der innerhalb von ein paar Tagen mehr als 56 400 Dollar eingebracht hat. Das Geld geht zum grössten Teil an die Klinik, in der Bradys Vater behandelt wurde. «Sie forschen dort gegen Darmkrebs», erklärt die junge Witwe. «Ich habe das Gefühl, das verleiht dieser Tragödie zumindest ein bisschen Sinn.»