Mama fehlt den Kindern jeden Tag aufs Neue

Seine Frau brach plötzlich zusammen und starb. So wurde Gavin Calvert mit 36 Witwer. Nun muss er die beiden Töchter alleine grossziehen.

«Sie war eine wunderschöne Frau», sagt der britische Ex-Soldat Gavin Calvert (36) über seine Frau Lisa (35), «äusserlich wie innerlich.»

18 Jahre ist es her, dass sich die junge Lehrerin und der Soldat kennenlernten. Lisa war Gavins grosse Liebe. «Sie war ehrlich, loyal und sorgsam», erzählte er dem Magazin «Closer». Die Zwillingsmädchen Jasmine und Scarlett (5) krönten später ihr Liebesglück. In seinen Augen war Lisa eine wundervolle Mutter. «Ich würde sogar ‹perfekt› sagen.» Dem jungen Paar ging es gut, auch wenn es nur wenig Zeit miteinander verbringen konnte, weil Gavin im Ausland arbeitete. Doch das sollte alles anders werden: Gavin Calvert nahm eine neue Stelle an, um mehr bei seiner Familie zu sein, sie kauften sich ein neues Haus. Er wollte ihr endlich einen Heiratsantrag machen, mit den Töchtern längere Familienferien planen.

Doch am 15. März passiert das Unfassbare. Lisa ist auf dem Weg zu ihren Töchtern, will sie von der Schule nach Hause bringen. Doch noch auf dem Parkplatz kippt die junge Frau plötzlich um. Kollegen rufen sofort einen Krankenwagen und alarmieren auch Gavin Calvert. «Ich sah sofort, dass ihr Zustand kritisch war», sagt er. «Ich hielt immer ihre Hand, flüsterte immer wieder die Namen unserer Kinder, in der Hoffnung, es würde sie zurückbringen.» Doch seine Frau kommt nicht zurück. Sie stirbt an diesem Tag. Bis heute wissen die Ärzte nicht, was die junge, fitte Frau aus dem Leben gerissen hat. Eine Hirnblutung wurde mittlerweile ausgeschlossen.

Die Trauer der kleinen Familie ist übermächtig. «Gerade nachts ist es schlimm, dann überwältigt es mich, ich weine mir die Augen aus», sagt Gavin Calvert. «Und dann, am nächsten Morgen, will ich gar nicht aufstehen.» Doch er muss. «Ich will für meine Töchter stark bleiben», sagte er zu «Closer». «Ich versuche, mich auf die positiven Dinge zu fokussieren.» Er spricht mit seinen Kindern oft über Lisa. Die Mädchen malen Bilder und sehen sich Fotos ihrer Mama an, um sich an die vielen wundervollen Momente mit ihr zu erinnern. Sie fehlt ihnen jeden Tag aufs Neue. Der Witwer wird von Freunden, Verwandten und der Schule, an der Lisa gearbeitet hat, finanziell und seelisch unterstützt. Das gibt ihm Kraft, für seine Töchter da zu sein, die ihn jetzt mehr denn je brauchen.