Mädchen ohne Arme und Beine lebt in Plastikschüssel

Rahma hat eine unbekannte Krankheit: Sie leidet ständig unter Schmerzen, kann sich kaum bewegen. Die Ärzte sind ratlos.

Zunächst lief alles ganz normal. Rahma Haruna aus Kano (Nigeria) war ein gesundes, kräftiges Baby. Mit sechs Monaten konnte sie allein sitzen. Zu dieser Zeit bekam sie plötzlich Fieber, dann Bauchkrämpfe. Seither wuchsen ihre Gliedmassen nicht mehr.

Ihre Familie hat alles versucht, um dem Mädchen zu helfen. «Wir sind mit ihr von Arzt zu Arzt gegangen, 15 Jahre lang», sagte ihr Vater Hussaini. «Ich habe fast meinen gesamten Besitz verkauft, um Arztrechnungen und Medikamente zu bezahlen.» Seit ihr kleiner Bruder Fahad (10) denken kann, schiebt er seine Schwester jeden Tag in der Schüssel durch ihr Dorf Lahadin Makole nahe der Millionenstadt Kano. Rahma spricht dann die Leute an, bittet um etwas Kleingeld oder eine Essensspende.

Oft hat sie Schmerzen, doch sie beschwert sich nicht: «Ich danke Gott in allen Lebenslagen. Und meiner Familie, die alles für mich tut.» Nachdem ihr Fall in Nigeria durch die -sozialen Netzwerke gegangen war, schenkte ihr jemand einen Rollstuhl. In dem sitzt sie jetzt, wenn sie unterweg ist – allerdings noch immer in der Schüssel, damit sie nicht runter-purzelt.

Ihre Familie hofft noch immer, dass jemand ihnen genug Geld gibt, damit sich Rahma endlich von guten Ärzten in einem der teuren Spitäler untersuchen lassen kann. Denn eine seriöse Diagnose hat sie nie bekommen. Rahma selbst hat es aufgegeben, von einem Leben ausserhalb der Schüssel zu träumen. Sie hat ein anderes Ziel vor Augen: «Ich möchte Geschäftsfrau werden. Ich möchte einen Supermarkt eröffnen, und die Leute kommen und kaufen, was sie wollen.»