Kleiner Toni, du musst jetzt ganz tapfer sein!

Der Säugling überlebte einen schrecklichen Auto-Unfall schwerst verletzt. Beide Eltern kamen bei der Tragödie ums Leben. Sein Grossvater Frank will nun für ihn das Sorgerecht beantragen.

Er ist noch so klein und erlebt doch schon die grösste Tra­gödie seines Lebens. Nach einem dramatischen Verkehrsunfall ist Toni (9 Monate) schwer verletzt. Und Waise.

Rückblick: Die jungen Eltern Lisa (26, Erzieherin) und Christoph K. (28, Mitarbeiter in der Qualitätssicherung) sind vor kurzem mit dem Auto auf der hessischen B253 in Richtung Breidenbach-Oberdieten (D) unterwegs. Sie kommen gerade aus einem Einkaufszentrum, haben dort ein paar Sachen für ihr Baby Toni eingekauft. Der Kleine ist in seinem Kindersitz hinter dem Beifahrersitz angeschnallt, gegen die Fahrtrichtung schauend.

Plötzlich gerät der Wagen in den Gegenverkehr, prallt gegen einen Laster, wird bis zur Unkenntlichkeit zerstört! Unfallursache: unklar. Für Lisa und Christoph kommt jede Hilfe zu spät. Nur Baby Toni überlebt die Katastrophe und wird in die Uniklinik gebracht.

Zu Hause wartet derweil Lisas Vater Frank Dehnert (55) auf die drei, er lebt mit ihnen zusammen in einem Haus. «Eigentlich wollten sie gegen 15 Uhr wieder zurück sein. Meine Tochter rief mich normalerweise immer an, wenn sie sich verspätete», sagte er der «Bild am Sonntag». Deshalb habe er sich bald Sorgen gemacht: «Ab 15.15 Uhr habe ich ständig probiert anzurufen. Bei ihr klingelte es, dann ging die Mailbox an, bei meinem Schwiegersohn war gleich die Mailbox an. Bei Facebook hatte ich von dem Unfall gelesen. Ich dachte, dass die beiden deshalb im Stau stehen.»

Doch gegen 17.15 Uhr steht die Polizei mit Kriseninterventionsteam und Rettungswagen vor der Haustür von Frank Dehnert. «In dem Moment wusste ich im Prinzip, was los war», sagte Dehnert mit brüchiger Stimme.

Nun will er für den kleinen Toni da sein. Und muss zugleich den Tod seiner einzigen Tochter verkraften. Frank Dehnert: «Lisa war ein Sonnenschein, der liebste Mensch der Welt. Mein Mädchen. Wir hatten eine ganz besondere Vater-Tochter-Beziehung. Unser Verhältnis war sehr innig.»

Doch sein Enkelsöhnchen braucht ihn jetzt sehr. Tonis Oberschenkel: beide gebrochen! Ausserdem hat er eine Hirnblutung, Folgeschäden sind noch nicht absehbar. Opa Frank Dehnert: «Ich glaube, Toni durchlebt ausserdem ein Trauma, wird alle 15 Minuten wach, zuckt zusammen, schreit und lässt sich eigentlich nur von mir beruhigen. Wegen Corona kennt der Kleine im Prinzip nur mich und seine Eltern.»

Das zerstörte Glück der jungen Familie: Noch diesen Monat wollte die ganze Familie samt Opa in den Holland-Urlaub fahren. Frank Dehnert, der wegen eines Krebsleidens aktuell eine Chemo bekommt, hatte sich schon so ­gefreut: «Die letzten Monate ­waren wegen meiner Erkrankung nicht leicht. Wir alle hatten uns auf den Urlaub gefreut. Es fing ­gerade an, wieder richtig schön zu werden.»

Neben dem Tod seiner Tochter und seines Schwiegersohnes belasten den 55-Jährigen nun auch noch finanzielle Sorgen: «Vor drei Jahren haben wir unser gemeinsames Haus für 400 000 Euro umgebaut. Ich habe für Lisas und Christophs Anteil gebürgt. Ich weiss nicht, woher ich das Geld nehmen soll.»

Und dennoch: All seine Kraft gilt jetzt erst einmal Enkel Toni, für den Frank Dehnert das Sorgerecht beantragen will. «Meine Tochter und mein Schwiegersohn hätten gewollt, dass ich es bekomme. Toni muss hier weiter gross werden. Ich wünsche, dass er bei mir annähernd so glücklich wird wie bei Lisa», sagt er unter Tränen.

Möchten Sie helfen?

Wenn Sie die Familie unbüro­kratisch unterstützen wollen, können Sie auf das Privatkonto von Frank Dehnert spenden.

IBAN: DE80 5176 2434 0007 0880 00, VR-Bank Lahn-Dill.