Jagd nach einem Teddybären

Was für ein Verlust, als das liebste Erinnerungsstück an ihre verstorbene Mutter geklaut wird. Ein Filmstar hilft bei der Suche nach dem Dieb.

Der Täter schlägt zu, als Mara Soriano aus dem kanadischen Vancouver Mitte Juli damit beschäftigt ist, zusammen mit ihrem Verlobten die gemeinsame Habe in ein neues Zuhause zu zügeln. Zwei Freunde sollten ihnen dabei helfen. «Wir hatten einen Lastwagen gemietet für unsere Sachen. Einer unserer Helfer entschied sich, per Velo zu kommen», sagt Mara. Doch kaum sind sie bei der neuen Wohnung angekommen, erhalten sie einen Anruf des Freundes: Er ist mit dem Rad verunfallt.

«Ich liess alles liegen und eilte zu ihm, um zu helfen», erzählt die Kanadierin weiter. «Einen Rucksack mit meinen wichtigsten Habseligkeiten stellte ich neben unseren Truck. Ich nahm an, mein Partner würde darauf achtgeben.» Doch der ist damit beschäftigt, den Hausrat noch oben zu bringen, und hat keine Ahnung davon, dass er auf etwas aufpassen soll.

Dem Kollegen ist zum Glück nichts passiert. Als er und Mara jedoch zurückkommen, stellt sich heraus, dass der Rucksack geklaut wurde. «Ich war nur ein paar Minuten weg. Doch das reichte für den Täter.» Gestohlen wird nicht nur ihr Pass, ihr iPad und ihr Portemonnaie. Viel schlimmer ist der Verlust eines Teddybären, eines Geschenks von Maras Mutter. Sie gab ihn ihr letzte Weihnachten, kurz bevor sie nach neun Jahren Kampf gegen den Krebs starb. Das Besondere an dem Bären: Er hat ein Tonband in sich, auf dem ein letzter Gruss von Maras Mutter an ihre Tochter zu hören ist. «Sie sagt, dass sie mich liebe, stolz auf mich sei und immer bei mir sein werde.»

Mara ist am Boden zerstört. Pass und Portemonnaie kann man ersetzen. Nicht aber den Teddybären! Die 28-Jährige stellt ein Foto des Stofftiers ins Internet und bittet um Hilfe. Immer mehr Menschen greifen ihre Geschichte auf. Es entwickelt sich eine regelrechte Online-Jagd nach dem Dieb und dem Bären. Sogar Hollywood-Schauspieler Ryan Reynolds (43, «Deadpool») beteiligt sich. Er schreibt auf Twitter: «Vancouver: 5000 Dollar für denjenigen, der den Bären zu Mara zurückbringt. Es werden keine Fragen gestellt.»

Es vergehen nur sechs Tage, bis Mara der Internet-Gemeinde gute Neuigkeiten mitteilen kann. Zu einem Bild von sich und dem aufgefundenen, wertvollen Erinnerungsstück schreibt sie: «Wir trafen heute zwei liebenswürdige Samariter. Es wurden keine Fragen gestellt. Mamabär ist wieder zu Hause.» Auch Reynolds, durch dessen Bekanntheitsgrad sich die Geschichte überhaupt erst so verbreitete, bedankt sich bei den Findern: «Danke, dass Sie ihn sicher verwahrt haben. Vancouver ist grossartig!»