In diesem Kasten schlägt Jakobs Herz

Noch so klein – und schon so ­tapfer: Der zweijährige Jakob braucht dringend ein Spender­organ, um ein normales Leben führen zu können.

Ein fingerdicker Schlauch führt von dem grossen blauen Kasten neben dem Buben über einen kleinen Beutel direkt in das Herz des Kindes. Doch Jakob strahlt: Der Zweijährige aus Freystadt (Bayern) ist endlich wieder zu Hause.

Jakob hat ein Kunstherz und ist das zweite Kind in Deutschland, das mit dem lebenserhaltenden Kasten aus der Klinik entlassen wurde. Endlich ging es von der Kinderkardiologie mit Mama Miriam K. (32) nach Hause. Hier soll sich der Junge erholen, und hier muss er warten − auf ein Spenderherz. «Wir können fast wieder wie eine normale Familie leben», sagt Papa Matthäus K. (34), der als Bauingenieur tätig ist. Noch versorgen die Eltern die Systeme, wechseln die Pflaster und achten darauf, dass kein Schlauch abknickt. Als Unterstützung hat das Paar eine Haushaltshilfe ­beantragt.

Bei Jakob ersetzt der Kasten die Blutpumpe des Herzens. Über Kanülen im Körper sind die Schläuche der Pumpe mit Jakobs Herz und Blutgefässen verbunden. Manchmal tut ihm das Herz weh, wenn zum Beispiel die Schläuche spannen.

Die Eltern hoffen, dass ihr Sohn durch einen Spender bald die Chance auf ein normales Leben bekommt. Die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefässchirurgie macht mit der Aktion «Ich lauf um mein Leben» auf Kinder wie Jakob aufmerksam. Professor Dr. Sven Dittrich sagte der «Bild»-Zeitung: «Denn für ­Kinder gibt es noch einmal viel weniger geeignete Spender als für Erwachsene.»