«Ich bin auch mit einer Glatze schön»

Lange litt sie daran, dass sie keine Haare hat. Mittlerweile steht Kylie jedoch dazu und feierte auch den schönsten Tag in ihrem ­Leben mit kahlem Kopf. Ihr Mann hatte sie dazu ermutigt.

Viele Bräute wünschen sich für ihren grossen Tag das volle Programm: weisses Kleid, Schleier und eine extravagante Frisur. Doch was, wenn man gar keine Haare hat? Auf ihrer Hochzeit zeigte die Amerikanerin Kylie Bamberger (27), wie bezaubernd eine Glatze aussehen kann.

Seit sie ein Teenager ist, fallen ihr die Haare büschelweise aus, sie leidet unter kreisrundem Haarausfall (siehe Box). Sie probierte schon diverse Medikamente, schluckte Vitaminpillen, liess über 30 Behandlungen mit Hormonen über sich ergehen.

Irgendwann wagte Kylie den drastischen Schritt und rasierte sich eine Glatze. Perücken mit verschiedenen Frisuren wurden zu ihrem liebsten Accessoire. Doch ihre grosse Liebe Cy (30) bestärkte sie darin, ihren haarlosen Kopf zu zeigen. Inzwischen trägt Kylie am liebsten komplett kahl. Sie arbeitet als Model, um auch anderen Frauen mit Glatze Mut zu machen, zu sich zu stehen.

«Haarausfall macht dich weder krank noch hässlich. Es macht dich nur stärker», sagte sie zur deutschen Zeitschrift «Closer». Kylie fühlt sich wohl in ihrem Körper – und wollte deshalb auch an ihrer Hochzeit ganz sie selbst sein. Nur ein schmales, glitzerndes Diadem schmückte ihren Kopf. Kylie ist der Beweis dafür: Wer so strahlend lächelt, braucht keine Haarpracht, um eine wunderschöne Braut zu sein.

Heilung? Leider ungewiss!

Der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata) ist die häufigste entzündliche Haarausfall-Erkrankung. Frauen sind öfter betroffen als Männer. Die genaue Ursache der Erkrankung ist weitgehend unbekannt. Man nimmt eine Fehlsteuerung des Immunsystems im Bereich der Haarfollikel an. Es wird vermutet, dass Abwehrzellen des Körpers die körpereigenen Haarzellen als feindlich ansehen, angreifen und damit einen Entzündungsprozess auslösen. Die Therapie ist vielfältig, zum Beispiel wird Kortison verwendet. Oft heilt die Erkrankung spontan ab, sie kann aber auch ein Leben lang bestehen bleiben.