Diana leidet unter ihren Zwängen, ihre Hände schrubbt sie oft, bis sie bluten. Sie sammelt auch Putzmittel jeder Art wie andere Stofftiere.
Hinter ihrem Putz-Zwang steckt ein tragisches Geheimnis
Als Kind wurde Diana jahrelang missbraucht. Die Narben ihrer Seele sorgen bei der jungen Frau heute für Zwangsstörungen.
Fordernd streckt er die Hand nach ihr aus, zieht sie aufs Sofa. Er spricht von «lieb haben». Doch Dianas zarte Kinderseele zerspringt in tausend Teile. Diese Szene hat sich unlöschbar in Dianas Erinnerungen gebrannt.
Die heute 30-jährige Deutsche war erst fünf, als ein Nachbar sie zum ersten Mal missbrauchte. Mehr als zehn Jahre dauerte dieses Martyrium. Diana wuchs bei ihrer Oma auf.
Die arbeitete jedoch oft. Also verbrachte das Mädchen viel Zeit bei den Nachbarn, die sie liebevoll «Tante Hilde» und «Onkel Willi» nannte. Als Diana ihrer Oma weinend erzählte, was Onkel Willi mit ihr gemacht hatte, glaubte diese ihr nicht. «Sie drohte mir sogar mit Schlägen, wenn ich nicht den Mund halte.» Beinah täglich musste sie alles über sich ergehen lassen. Schmerz und Ekel bestimmten ihr Leben. Erst im Teenageralter entdeckte ein Frauenarzt Verletzungen an Dianas Unterleib.
Damit endete der Horror. Ihr Peiniger starb vor vier Jahren.
Doch für Diana ist noch immer nichts vorbei. Sie hat drei Selbstmordversuche hinter sich.
Hinzu kommt ein schlimmer Putz-Zwang. Diana fühlt sich«beschmutzt»: Stundenlang scheuert sie ihre Wohnung, duscht bis zehn Mal pro Tag. Erst nach einer stationären Therapie ging es ihr besser.
Das wahre Wunder hat aber ihr Freund David (32) vollbracht. «Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand mich lieben würde», gesteht Diana. Aber David liebt sie – mit allen Schatten der Vergangenheit.
«Er putzt einfach mit. Das hat mein Herz geöffnet.» Davids Halt und Wärme sind ihre beste Therapie.
