Herzinfarkt bei Tempo 160 auf der Autobahn

Es ist ein Wunder, dass er noch lebt. ­Oliver Gaw war mit dem Wagen unterwegs, als er plötzlich Beschwerden im Brustkorb bekam. Nun zählte jede Sekunde.

Es war im Juli 2011, an einem ganz normalen Arbeitstag von Aussendienstmitarbeiter Oliver Gaw (51). Der Deutsche brauste die Autobahn entlang zu einem Termin, als er plötzlich stechende Schmerzen im Brustkorb bekam. Er wusste sofort: Das ist ein Herzinfarkt – bei Tempo 160 auf der Autobahn. «In wenigen Minuten bin ich tot», schoss es ihm durch den Kopf. Mit allerletzter Kraft schaffte er es, seinen Wagen die Ausfahrt hinunterzusteuern. An einer Bushaltestelle mühte er sich aus seinem Wagen und brach zusammen. «Alle Autos sind an mir vorbeigefahren», erzählte Gaw in einem Interview mit der Zeitschrift «Neue Post» vom wohl schlimmsten Moment in seinem Leben.

Mit letzter Kraft rief er seine Ex-Frau an, die zu ihm fuhr und ihn ins Spital brachte. Dort bestätigten Ärzte Oliver Gaws Verdacht. Und sie erklärten ihm: Vor einiger Zeit hatte er bereits einen Herzinfarkt gehabt – ohne es zu merken! «Grosse Teile des Herzgewebes waren abgestorben», sagte er. «Eine Bypass-Operation war die einzige Hilfe.» Dazu wurde sein Brustkorb aufgesägt. «Den Titandraht in der Brust, damit alles zusammenwächst, den spüre ich je nach Wetterlage heute noch. Sonst habe ich zum Glück keine Einschränkungen.»

Heute lebt er viel bewusster. «Vor dem Infarkt wog ich 106 Kilogramm, nun nur noch 93», erzählte er stolz in «Neue Post». «Und ich achte auf meine Ernährung.» Dazu treibt er regelmässig Sport. «Das ist sehr wichtig. Ich möchte ja gesund bleiben.»



Buchtipp
Oliver Gaw: «Neustart: Ein Herzinfarkt kann das Ende sein – oder der Anfang», Adeo, Fr. 27.90.