Getötet – weil sie ihren Hund zu sehr liebte

Der Verurteilte ertrug es nicht, dass sich ­seine Geliebte von ihm abwendete, nachdem sie einen Labrador ­Retriever gekauft hatte.

Er hatte dem Gericht nicht die Wahrheit gesagt. «Das quält mich», vertraute sich Alexander Schwarzmüller (30) dem Pfarrer des Gefängnisses nahe Frankfurt (D) an. Der Verurteilte hatte seine Freundin Corinne (†33) umgebracht. Laut Gericht, weil er ein Doppelleben führte und Angst hatte, dass sie ihn verraten könnte. Ein Irrtum. «Ich habe sie getötet, weil sie ihren Hund mehr liebte als mich. Die Wahrheit muss raus. Auch wenn ich lebenslänglich bekomme.» Der Geistliche beruhigte den Gefangenen. «Sie können das, was wirklich geschah, nicht in einem neuen Prozess vortragen. Niemand darf wegen derselben Tat zweimal verurteilt werden.»

Das Schwurgericht war der Meinung gewesen, dass dem Angeklagten eine Frau nicht reichte.  So habe er gleich zwei Geliebte gehabt. Er hatte befürchtet, dass Corinne ihm das Verhältnis zu seiner neuesten Eroberung Tina kaputtmachen würde. «Sie wussten, wo Corinne Biller abends mit ihrem Hund spazieren ging, und lauerten ihr im Dunkeln auf», sagte der Richter. Demnach schlug er sie und ihren Hund bewusstlos, schleifte beide auf das vordere der 200 Meter entfernten Geleise. Und beobachtete, wie sie von der Regionalbahn überrollt und getötet wurden.

Alexander Schwarzmüller wurde zu 13 Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Der Mordvorwurf wurde fallengelassen, weil der Angeklagte mit der Parallel-beziehung zu zwei Frauen psychisch überfordert und deshalb eingeschränkt schuldfähig war. Dass der Hund eine Rolle in dem Drama spielte, ahnte das Gericht nicht. Corinne hatte sich den Labrador Retriever sechs Monate vor ihrem Tod angeschafft. Sie kaufte ihn als Welpen und nannte ihn Gandalf nach der Figur aus «Herr der Ringe». Schwarzmüller sagte zum Pfarrer: «Danach war es vorbei mit Sex. Sie hatte nur noch Augen für ihren Hund.» Der Geistliche riet ihm, Corinnes Familie die Wahrheit zu sagen. Das tat er in einem Brief und bat um Vergebung. Er bekam sie. Corinnes Vater schrieb zurück: «Du zeigst uns, dass du echt bereust.»