Eine Spezial-Operation rettete den kleinen Emil

Mit der Geburt des Babys begann für die Familie eine schwere Zeit, denn der Kleine war sehr krank – ihm musste eine künstliche Schädel­decke implantiert werden.

Auf dem Arm von Mama und Papa ist es für Baby Emil (17 Monate) immer noch am schönsten. Aber mittlerweile erkundet der kleine Sonnenschein aus Celle (D) neugierig seine Welt. Für seine Eltern Katharina  (32) und Oliver Tornow (36) ist das keine Selbstverständlichkeit – denn die kleine Familie musste kurz nach Emils Geburt schon durch die Hölle gehen.

«Die Schwangerschaft verlief normal, die Ultraschallbilder waren unauffällig», erzählt Katharina. «Nur Emils Kopf war etwas komisch, das haben wir im Kreisssaal bemerkt.» Nach sechs Wochen folgte die Schockdiagnose: Emil litt unter einer sogenannten Kraniosynostose. Dabei sind die Schädelnähte vorzeitig verschlossen, Kopf und Gehirn können dadurch nicht mehr richtig wachsen. «Wir waren völlig bestürzt, hatten grosse Angst um unseren Kleinen», erinnert sich Vater Oliver noch genau.

Doch die Spezialisten der Medizinischen Hochschule Hannover machten den Eltern Hoffnung. Sie hatten eine neuartige Operationsmethode entwickelt: Ein Netz aus speziellem Kunststoff sollte in Emils Kopf eingesetzt werden. Entlang diesem würden seine eigenen Knochenzellen wachsen, der Kunststoff sich später auflösen. Ein schwerer Eingriff – aber Emils einzige Chance. Der Gesichtschirurg und der Neurochirurg entfernten Emils verschlossene Schädelnaht. Danach wurde das neuartige Netzimplantat eingesetzt. Nach vier Stunden erhielten die Eltern den erlösenden Anruf: Alles war gut gelaufen. Nur fünf Tage musste der tapfere Emil in der Kinderklinik bleiben. «Sein Kopf wurde so gross wie ein Medizinball, wir hatten grosse Angst um sein Gesicht», erinnern sich die Eltern. Doch heute geht es dem kleinen Emil prächtig. Und bald wird er sogar mit seinem neuen Brüderchen spielen können.