«Ein Pferd zertrümmerte meinen Schädel»

Antje kämpft sich nach dem Unfall tapfer ins Leben zurück. Aber die Ver­sicherung zahlte bisher gar nichts.

«Auch wenn ich bereits mehr als einmal am Ende war und mir gewünscht habe, dass ich es nicht überlebt hätte: Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, nie den Mut und die Zuversicht zu verlieren.»

Starke Worte einer starken Frau, der vor drei Jahren Schlimmes widerfuhr. Pferde­ausbildnerin Antje Teute aus Vechta (D) erlitt damals einen schweren ­Reitunfall – Schädelbasis- und Schädeldachbruch, Hirnblutungen, Koma!

Was geschah genau? Sie hatte gerade eine Stute zum Stall geführt, als ein Wallach (3) sie von hinten überrannte. Die heute 43-­Jährige stürzte mit dem Kopf auf ­einen Stein, dazu zertrümmerte ein Huf ihren Schädel: «Wenn ich ins Leben zurückgeholt werden könne, würde ich zum Schwerstpflegefall, prognostizierten die Ärzte.»

Es folgten bis heute zehn komplizierte Operationen am Kopf, die letzte im Mai. Unter anderem musste ein Schädelknochen entfernt werden. «Die Prognose der Ärzte trat zum Glück nicht ein. Ich bin kein Schwerstpflegefall, kann wieder sprechen, denken und mich ohne Rollstuhl bewegen.»

Was Antje Teute aber nicht versteht und sie sehr ärgert: «Bis heute hat die Haftpflichtversicherung des Pferdebesitzers keinen Cent gezahlt. Aktuell liegt beim Gericht ein Vergleich von 50 000 Euro, den ich nicht akzeptieren kann.» Denn die Single-Frau, die einen Sohn (17) hat, der beim Ex-Mann wohnt, wird nie mehr arbeiten können – auch nicht im gelernten Beruf als Sozialver­sicherungskauffrau. «Ich beziehe eine kleine Rente», erklärt sie. «Was kommt, ist unklar. Vielleicht ­sogar weitere Gehirnoperationen, wenn es wieder zu Einblutungen kommt.»

Darum will Antje Teute endlich Recht und Sicherheit. Auch für ihre Lieben, die ihr helfen und ihr Leben wieder lebenswert machen: «Warum sollen meine Mutter, mein Ex-Mann oder mein Sohn noch finanziell belastet werden, nur weil die Versicherung nicht zahlt?»