Ein ganz besonderes Band der Liebe

Der Bub ist drei Jahre alt und ­kümmert sich rührend um seine ­kleine ­Schwester, die das Down Syndrom hat.

Sie spielen und kuscheln miteinander, lachen viel zusammen und vergessen die Welt um sich herum. Der Engländer Caiyro Gould ist drei Jahre alt. Seine Schwester Bella ist zwei und hat das Down Syndrom. Er weiss noch nicht, dass es sich dabei um eine Chromosomenstörung handelt. Es ist rührend, wie er sich um das Mädchen kümmert.

«Ich bin ihr Beschützer», antwortet er jeweils, wenn man ihn fragt, was Bella für ihn bedeutet. Sie schauen gerne Bilderbüchlein an, und er beschreibt ihr, was die Fotos bedeuten. «Die beiden verbindet ein ganz besonderes Band der Geschwisterliebe», sagt ihre alleinerziehende Mutter Jess Gould (33). «Ich bin so stolz auf sie.» Natürlich streiten die beiden manchmal auch. Doch nach einer Umarmung ist alles wieder gut. Die Mutter hat rührende Fotos ihrer Kinder auf Instagram veröffentlicht und ist überwältigt von der Welle der Sympathie.

Jess räumt jedoch ein, dass sie schwer schockiert war, als der Arzt ihr sagte, dass ihr Mädchen behindert zur Welt kommen würde. Ja, sie hatte sich sogar gefragt, ob eine Abtreibung nicht besser wäre. «Ich dachte, dass es sich beim Down Syndrom um eine schwere Behinderung handelt und ich meine Tochter in ein Heim geben müsste, da ich mich mit der Betreuung überfordert fühlen würde.»

Heute denkt sie ganz anders darüber. «Trotz Down Syndrom führen wir ein fast normales Familienleben.» Sie möchte anderen Eltern von Down-Syndrom-Kindern Mut machen. «Es ist nicht das Ende der Welt.»

Bella habe einen Charme, dem sich kaum einer entziehen könne. «Auf der Strasse winkt sie den Leuten zu, sie kommen zu ihr, sprechen mit ihr.» Die Mutter ist sich bewusst, dass es in Zukunft Probleme geben könnte, und man nicht genau sagen kann, wann Bella welche Fortschritte machen wird. «Es wird nicht leicht», sagt sie. «Aber ich bin darauf vorbereitet.»