Ein fast tödlicher Kuss

Der kleine Noah wäre beinahe gestorben, nachdem er sich bei seiner Taufe einen Herpes-Virus in den Augen zugezogen hatte.

Noah Tindle war erst vier Wochen alt, als seine Mutter Ashleigh White (21) bemerkte, dass sein linkes Auge geschwollen und voller Blasen war. Die Engländerin brachte ihn ins Spital. Ein Arzt vermutete, dass die Reizung auf einen verstopften Tränenkanal zurückzuführen war und dass das Ganze schnell abheilen würde. Als sich Noahs Zustand nicht besserte, suchte die Mutter einen anderen Arzt auf. Seine Diagnose: Das Baby hatte sich mit dem Herpes-simplex-Virus infiziert – dem sogenannten Todeskuss. Ashleigh erfuhr, dass das Virus durch einen infizierten Erwachsenen übertragen worden war, der Noah bei der Taufe ins Gesicht geküsst hatte.

Das Virus hätte beinahe das linke Auge zerstört. Der mittlerweile neun Monate alte Bub verbrachte zweieinhalb Monate im Spital, um sich zu erholen. Trotz eines Rückfalls im Frühling macht die Genesung dank Medikamenten Fortschritte. Der Kleine hatte Glück im Unglück. Das Virus war nur auf sein Augenlid und noch nicht in den Blutkreislauf gelangt. Der Erreger ist allgemein als Fieberbläschen-Virus bekannt, das für Erwachsene nicht gefährlich ist, aber Babys töten kann. Er kann sich auf ihr Gehirn ausbreiten und Organversagen verursachen.

«Wir haben noch einen langen Weg vor uns, es stehen noch mehrere Untersuche bevor», erzählt die Mutter. Sie setzt sich heute für die Prävention gegen derlei Infektionen ein. «Ich hatte das Glück, dass die Infektion frühzeitig diagnostiziert wurde. Aber Noah hätte auch sterben können. Ich werde alles tun, damit anderen Familien solches Leid erspart bleibt. Sie sollen wissen, dass es ein grosses Risiko ist, ein Neugeborenes zu küssen.»