Ehepaar adoptiert sechs blinde Kinder

Nachdem ihr Sohn Joel zur Welt gekommen war, konnten Joe und Karen Bartling keine weiteren Kinder bekommen dann nahm ­das Schicksal seinen Lauf.

Sie waren am Boden zerstört! Als auch noch eine künstliche Befruchtung misslang, wussten Joe (heute 60) und Karen Bartling (60), dass Joel (30) ihr einziges leibliches Kind bleiben wird. Doch anstatt deshalb in Trauer zu versinken, beschloss das US-Paar zu adoptieren.

Und als Freunde den Eltern von einem blinden Mädchen in einem südkoreanischen Waisenhaus erzählten, war die Sache für sie klar. 1997 zog Hannah, die ohne Augen auf die Welt gekommen war, zu ihnen: «Sie war unser erstes Adoptivkind und war zufällig blind. Von da an kamen Sozialarbeiter bei schweren Fällen auf uns zu», erzählt Karen. Und die ehemalige Flugbegleiterin und der Chef einer Buchhaltungsfirma hörten zu.

In den folgenden neun Jahren nahmen sie noch fünf weitere blinde Kinder aus aller Welt bei sich auf. Härtefälle, die in ihren Geburtsländern keine Chance gehabt hätten. Ihre Tochter Abi (10) wurde beispielsweise 2008 in Indien von einem Polizisten gefunden – weinend in einer Mülltonne.

Die Kinder der Bartlings sind aber nicht «nur» blind. Obed Josiah (12) aus Westafrika und seine Schwester Jesse (17) aus Pakistan sind dazu noch geistig behindert. «Ich koche alle Mahlzeiten und wasche die Wäsche. Aber auch die Kinder haben kleine Hausarbeiten zu erledigen. Das Schwierigste ist, dass Jesse und Obed zu 100 Prozent von mir abhängig sind. Baden, Zähne putzen, Haare kämmen, essen, Windeln wechseln und anziehen – da gelangt man an seine Grenzen», sagte Karen zur Zeitschrift «In».

Zum Glück ist sie mit der ganzen Arbeit nicht allein. Ehemann Joe und ihr ältester Sohn Joel helfen mit – und als Arbeit würden sie ihren Alltag sowieso niemals beschreiben. «Jedes einzelne unserer Kinder ist ein grosses Geschenk und bereichert unser Leben.»