Magersucht
Der schwere Weg aus der Hölle der Magersucht
Eine Wette trieb die junge Frau in einen verheerenden Teufelskreis, aus dem sie nur schwer herausfand.
Zwei Brotschnitten täglich. Oder einen Apfel und drei Reiswaffeln. Mehr ass Laura Pape mit 17 Jahren nicht. Das erschreckende Ergebnis: Sie magerte auf gerade noch 47 Kilogramm ab! «Nie mehr als 500 Kalorien!» Dazu zwang sie sich – und der Drang, weiter abzunehmen, wollte sie einfach nicht loslassen. Die teuflische Magersucht hatte sie bereits fest in ihren Händen. Zeitweise war Lauras Gesundheitszustand sogar so bedenklich, dass sie zwangsweise in eine Klinik eingeliefert werden musste.
Eigentlich hatte alles mit einer harmlosen Wette begonnen, erzählt die heute 25-jährige Deutsche: «Eine Freundin und ich wollten herausfinden, wer zuerst auf 59 Kilo Körpergewicht abmagern würde.» Laura hungerte sich neun Kilogramm herunter, gewann die Wette, bezahlte dafür aber beinahe mit ihrem Leben. Ihr Arzt erkannte das Problem gerade noch rechtzeitig, und ihre Mutter handelte entschlossen. «Laura war nur noch Haut und Knochen, die Haare ganz dünn, teilweise fielen sie aus», berichtet diese traurig. Aber zum Glück zeigte der Klinikaufenthalt nach ein paar Wochen seine Wirkung. Strengen Regeln für eine richtige Ernährung und psychiatrischer Behandlung sei Dank!
Nachdem Laura endlich gelernt hatte, ihre Mahlzeiten wieder zu geniessen und nicht mehr nur noch über die Kalorien nachzudenken, sah sie ihre Nahrung wieder mit anderen Augen. «Auf einmal schmeckten mir die Gerichte meiner Mutti wieder», erzählt sie freudestrahlend.
Heute ist Laura von ihrem Magerwahn geheilt, trainiert mehrmals wöchentlich mit eisernem Willen in einem Fitnessstudio und hat die Waage weggeschlossen. Mit ihrem neugewonnenen Lebensmut kehrten auch ihre Freunde wieder zu ihr zurück. Sogar ein junger Mann trat in ihr Leben und gewann das Herz der tapferen Kämpferin.