Das Vermächtnis ihres getöteten Hündchens

Sie leben und jagen inzwischen dort, wo Hundehalter ihre Vierbeiner ausführen! Opfer einer von vielen Kojoten-Attacken wurde der Malteser von Pam und Paul. Jetzt unternimmt das Paar etwas dagegen.

In Kalifornien haben sich die Leute daran gewöhnt, mit allen möglichen natur- und menschgemachten Katastrophen zu leben. Waldbrände, sporadisch Erdbeben, Smog, Wasserknappheit, Erdrutsche und Stromausfälle
gehören schon fast zum Alltag.

Und nun gibt es eine weitere Gefahr im Sonnenstaat: Ein unheimlicher, verschlagener Killer sorgt in den vornehmen Quartieren Hollywoods für Angst und Schrecken, hauptsächlich bei Haustierhaltern. Eine neue Generation von «Urban coyotes» (Stadtkojoten) wagt sich in die Nachbarschaften. Kojoten gab es in den Bergen um Kalifornien schon immer – doch jetzt kommt ihr schauriges Heulen vielstimmig aus Grünanlagen, Parks und Gärten vom Sunset Boulevard und anderen Top-Adressen.

Das Landwirtschaftsdepartement von Los Angeles County gibt den Anwohnern Tipps, mit der neuen Bedrohung umzugehen. Ranger patrouillieren durch die Anwesen, die reichen Anwohner lassen ihre Vierbeiner nur noch mit Bodyguard nach draussen.

Und doch – diese Massnahmen helfen nicht immer. Das mussten Pam und Paul Mott miterleben: Ihr Malteserhündchen Buffy (†) wurde beim Spaziergang vor den Augen seiner Halter von einem Kojoten gepackt, geschüttelt und verschleppt. Alles ging so schnell, dass sie keine Möglichkeit hatten, einzugreifen. Leid und Verzweiflung waren unermesslich, sie  hatten das Hündchen über alles geliebt.

Buffys Tod zeigte dem Ehepaar Mott: Jetzt müssen wir etwas tun! Sie wollen anderen Hundehaltern solche Horror-Szenen und die Trauer, ein geliebtes Tier auf eine solch brutale Weise zu verlieren, ersparen und gründeten eine Firma: CoyoteVest. Das Paar hat Sicherheitsanzüge entwickelt, die die vierbeinigen Lieblinge mit unzähligen Stacheln und Borsten vor Übergriffen schützen sollen – zumindest so lange, bis der Besitzer eingreifen kann. Sekunden können über Tod oder Leben eines Hundes im Maul eines Kojoten entscheiden, und genau diese Zeit gibt der Schutzanzug. «Das ist Buffys Vermächtnis», sagen sie.

Motts treffen damit einen Nerv: Wer unter dem berühmten Hollywood-Schriftzug wohnt und nicht schon selbst einen Hund oder eine Katze in einem unbeaufsichtigten Moment verloren hat, der kennt wenigstens einen Nachbar, dessen Tier Opfer eines Kojoten wurde. Jessica Simpson verlor ihren Maltipoo Daisy durch eine Kojotenattacke, Ozzy Osbourne seinen Pomeranian Little bit. Sylvester Stallone, Miley Cyrus, Demi Moore und Katherine Heigl berichten von bedrohlichen Begegnungen mit den nächsten Verwandten des Wolfs.

Gut, schützt nun der Stachelanzug vor den hinterlistigen, schlauen Stadtkojoten. Die ersten, die so gerüstet dem Feind entgegentraten, waren selbstverständlich Pam und Paul Motts Malteser-Trio.