Autismus
Büsi und Pinsel brachten das Lachen zurück
Iris Grace leidet an schwerem Autismus. Eine Katze und Malutensilien bedeuteten die grosse Wende im Leben des kleinen Mädchens.
Konzentriert mischt Iris Grace (7) ihre Farben. Dann taucht die kleine Britin den Pinsel ein und beginnt zu malen. Niemand würde ahnen, dass das Mädchen an schwerem Autismus leidet. Bei der tief greifenden Entwicklungsstörung handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die meist nicht sofort entdeckt wird.
Wie erkannte Mama Arabella (36) schliesslich das Leiden? «Seit ihrer Geburt wollte mir Grace nie in die Augen sehen», erzählt sie. «Wenn ich mit ihr kuscheln wollte, mochte sie das überhaupt nicht. Sie stiess mich regelrecht weg.» Kein Arzt wollte und konnte vorerst eine Prognose stellen.Das Leiden wurde immer schlimmer. Iris reagierte aggressiv auf kleinste Veränderungen. Schlimm war, dass sie kaum schlief und deshalb ständig übermüdet war.
In ihrer Entwicklung kam Iris nur langsam voran, machte erst deutliche Fortschritte, als Therapiekatze Thula daheim einzog. Davor waren eine Pferde- und Hundetherapie erfolglos gewesen. Doch mit dem Maine-Coon-Büsi änderte sich alles. Diese gelten als besonders zutraulich, lieb und sehr anhänglich. Iris Grace war sofort fasziniert. Die Eltern schenkten ihr auch Malutensilien, von denen sie sich ebenfalls begeistert zeigte. Sie malt oft zwei Stunden hintereinander. «Ich habe extra eine Facebook-Seite eröffnet (https://www.facebook.com/IrisGracePainting) , um der Welt Iris’ Kunstwerke zu zeigen und um darauf aufmerksam zu machen, dass Autismus auch positive Seiten haben kann», erläutert Arabella. Sie habe sich auf die Stärken ihrer Tochter konzentriert und so eine innige Beziehung zu ihr aufbauen können.
So wendete sich das Blatt, Iris schlief regelmässig und begann zu sprechen. Mittlerweile verkaufen die Eltern Iris’ Gemälde, die Erlöse bis zu 1000 Franken pro Bild einbringen. Mit den Einnahmen hilft die Familie anderen Betroffenen, die das Schicksal ihrer Tochter teilen.