Büsi Cleo überlebte 37 Schrotkugeln

Wie grausam! Der Vierbeiner wurde von einem Katzenhasser beschossen. Wie durch ein Wunder überlebte das Tier. Der Täter ist unbekannt.

Zum Glück hat dieses herzige Büsi wohl mehr als die sprichwörtlichen sieben Leben. Die braun-schwarz getigerte Hauskatze Cleo (3) wurde Opfer eines Katzenhassers. Der Unbekannte durchsiebte den Liebling von Pharma-Beraterin Nicole Mirwald (24) aus Schifferstadt (D) mit einer Flinte. Das Röntgenbild zeigt: Mindestens 37  Schrotkugeln trafen Cleo am ganzen Körper. Die rund zwei Millimeter kleinen Bleikörner streuten vom Rücken bis zum Schwanz.

Katzenbesitzerin Nicole sagte zu «Bild»: «Ich hatte einen Knall gehört. Eine Stunde später kroch Cleo maunzend vor Schmerzen aus dem Nachbarsgarten heraus, der ganze Körper übersät mit Wunden.» Sie schnappte sich sofort ihre Katze, die sie einst liebevoll mit der Flasche aufgezogen hatte, fuhr sie in eine Decke gewickelt zum Tierarzt. «Dort hiess es erst, dass die Wunden auf einen Streit mit einer anderen Katze schliessen liessen. Nach dem Röntgen sah man aber die Schrotpartikel überall.»

Operiert wurde die tapfere Cleo nicht, das sei zu gefährlich, hiess es. Ihr Frauchen: «Gott sei Dank wurden keine inneren Organe verletzt, und im besten Fall kapseln sich die bleihaltigen Schrotkugeln ab und bleiben ungefährlich, sagte man mir.» Jetzt hinkt Glückskatze Cleo noch etwas, aber sie ist auf dem Weg der Besserung.

Dennoch ist Nicole Mirwald fassungslos: «Wer macht so etwas?» Die Polizei ermittelt nach ihrer Anzeige.

So tödlich ist Schrot-Munition

Zwischen 80 und 400 Schrote (je nach Kaliber) sind in einer Jagd-Patrone. Es gilt: Je weiter das Ziel entfernt, desto grösser die Streuwirkung. Steht der Schütze zum Beispiel 25 Meter entfernt, treffen die Schrote in einer Breite von sechs Metern auf das Ziel. Durch das gleichzeitige Auftreffen vieler Schrote bricht das Nervensystem getroffener Tiere zusammen, es folgt ein tödlicher Schock. Bei Glückskatze Cleo blieben viele der Partikel in der oberen Hautschicht hängen. Veterinär Karl Eckart sagt zum Fall: «Ihr Organismus versucht jetzt, die Fremdkörper unschädlich zu machen. Er bildet Bindegewebe, um die Fremdkörper zu isolieren und abzustossen. Das passiert in wenigen Wochen.»