Der älteste Mann mit Down-Syndrom

Als er mit dem Gendefekt zur Welt kam, gaben ihm die Ärzte vor 76 Jahren kaum Überlebenschancen. Doch Kenny Cridge wohnt seit ein paar Jahren in einem Heim und ist dort ein beliebter Bewohner, weil er stets freundlich und aufmerksam ist.

Als Kenny Cridge vor 76 Jahren geboren wurde, glaubten die Ärzte zunächst, dass er tot sei. Sein Körper wirkte leblos, und es mussten sofort Wiederbelebungsversuche unternommen werden. So wurde der Engländer, der mit dem Down-Syndrom zur Welt kam, gerettet.

Zu seiner Zeit hatte ein Mensch mit diesem Gendefekt eine Lebenserwartung von nicht mehr als 20 Jahren. 2008 kam er ins Guinness Buch der Weltrekorde – als ältester Mensch mit Down-Syndrom. Er lebt heute in einem Altersheim und wird vom Pflegepersonal als sehr liebenswürdig beschrieben. Er blättere sehr gerne in Zeitungen, spiele Mundharmonika und habe sich überschwänglich gefreut, als er zum Geburtstag einen Kuchen erhalten habe.

Seine Nichte Marie Shotton (45) sagt: «Heutzutage werden Leute mit Down-Syndrom nicht mehr schief angesehen wie früher, sondern respektiert. Früher war das ganz anders.» Kenny Cridge wurde von seiner Familie über alles geliebt. Sein Vater baute einen Seitenwagen an ein Velo, damit er mit dem Kleinen Aus-flüge in der Gegend unternehmen konnte.

Kenny lebte mit seiner Mutter, bis sie im Alter von 90 Jahren starb. Danach kam er vor drei Jahren ins Altersheim. Eine Mitarbeitern sagt: «Kenny lächelt immer und ist so freundlich. Schon am Morgen verbreitet er gute Laune.» Er freue sich, wenn man mit ihm spreche und höre geduldig zu. «Wir hoffen, dass er noch lange bei uns bleiben kann. Seine Fröhlichkeit ist einfach ansteckend.»