Wie sehr hat sie wohl gelitten?

Monatelang kämpfte sie heimlich gegen den Brustkrebs – und zeigte sich dennoch stets strahlend. Innerlich war der Sängerin sicherlich nicht immer danach zumute.

Das Geständnis kam aus heiterem Himmel. Als Francine Jordi (40) letzte Woche ihre Brustkrebs-Erkrankung öffentlich machte, war der Schock bei Fans und Kollegen riesig. Wie schlimm muss die Diagnose wohl für sie selbst gewesen sein! Und wie schaffte es die Sängerin bloss, so lange zu schweigen und dabei stets ihr unverkennbares Lächeln zu behalten?

Die Diagnose
Im Dezember 2016 schaute Francine Jordi voller Neugier dem kommenden Jahr entgegen: «Ich bin extrem gespannt, was es mir bringt, wohin der Weg mich führt», meinte sie zur GlücksPost. Der Weg wurde so steinig, wie sie es sich in ihren schlimmsten Albträumen wohl nicht vorgestellt hatte. «Im Mai 2017 wurde bei mir Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert», erklärte sie nun in ihrem Statement.

Die Behandlung
«Bei der sofortigen Operation konnte der Tumor vollumfänglich entfernt werden», meint Francine weiter. «Um das Rückfallrisiko fast auszuschliessen, habe ich mich im Spätsommer einer Chemotherapie unterzogen. Diese und die anschliessende Bestrahlungstherapie konnte ich im Dezember erfolgreich abschliessen.»

Die Wirkung
Sie sei sehr dankbar und glücklich, wie gut ihr Körper die Therapien angenommen habe und über «den positiven Abschluss dieser nicht einfachen Zeit». Diese lebensbejahende Sicht auf die Welt ist typisch für die Sängerin, die gegenüber der GlücksPost oft betonte, dass sie ein Glückskind sei und sehr dankbar für alles, was ihr das Schicksal bis anhin geschenkt habe.

Ihr langes Schweigen
«Über meinen Gesundheitszustand waren nur meine Familie, mein Management und meine Ärzte informiert», erklärt Francine Jordi. Es erstaunt nicht, dass sie ihre Erkrankung verschwieg, dass nur ihr engstes Umfeld darüber Bescheid wissen durfte. So konnte sie sich ganz auf ihre Genesung konzentrieren, ohne ständig Fragen beantworten zu müssen. «Ich gebe so viel von mir auf der Bühne; es braucht Kraft, in der Öffentlichkeit zu stehen», sagte sie einmal. «Um auftanken zu können, brauche ich Zeit für mich.» Die sicherte sie sich durch ihr Schweigen.

Die Geheimniskrämerei
Es grenzt fast an ein Wunder, dass sie ihr leidvolles Geheimnis so lange für sich behalten konnte. Keinen Monat nach der Diagnose gab sie der GlücksPost ein Interview – wirkte wie ein strahlender Sonnenschein. Beim Thema Gesundheit schwindelte sie: «Ich kann mich nicht beschweren.» Auch als sie gewohnt fröhlich an Jörg Pilawas Seite durch die «Silvestershow» führte oder in «Willkommen bei Carmen Nebel» auftrat, wäre nie jemand auf die Idee gekommen, dass sie gerade den vielleicht härtesten Kampf ihres Lebens ausficht. Francine: «Jedes Konzert, jede Fernsehsendung und jede Begegnung mit meinen Fans hat mir unglaublich viel Kraft gegeben und mich durch diese Zeit getragen.»

Ihr stilles Leiden
Wie sehr sie dennoch gelitten hat, streift Francine Jordi in ihrer Erklärung nur am Rande. Es sei kein Spaziergang gewesen, eine nicht einfache Zeit. Ihr Manager, Wolfgang Max Kaminski, konkretisiert: «Es war eine sehr, sehr schwere Zeit für Francine.» Wie schwer sie gewesen sein muss, wird klar, wenn andere Betroffene davon
erzählen. So meinte TV-Frau Monika Schärer nach ihrer Brustkrebs-Erkrankung 2007, dass sie die Sache pragmatisch angegangen und nicht in Panik ausgebrochen sei. Aber selbst sie gelangte an Tiefpunkte: Es habe den Moment gegeben, als sie sich heulend aufs Bett geworfen und sich gefragt habe: «Warum ich?» Doch dann habe sie gemerkt, dass das nichts bringe. Sicherlich ist es Francine Jordi in gewissen Stunden ähnlich gegangen.

Ihr Geständnis
Während der Therapie sind ihr die Haare ausgefallen, was sie mit Perücken kaschierte. «Da ich mich jetzt wieder ohne Perücke frei bewegen will, und um vielen Fragen und Spekulationen vorzubeugen, habe ich mich für diesen Schritt an die Öffentlichkeit entschieden», erklärt die Sängerin – und zeigt beim ersten Fotoshooting, dass
ihr die kurzen Haare wunderbar stehen. Noch schöner ist aber ihr Strahlen, das ganz deutlich zeigt, dass der Krebs es nicht geschafft hat, sie zu brechen und ihr die Lebensfreude zu nehmen.