Seine Familie ist ziemlich auf Zack

Die drei Buben sind eigentlich in einem Alter, in dem man ihnen eine gewisse Überdrehtheit und etwas Egoismus verzeihen würde. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Sven Furrers Frau Eveline (42) hat zwar die organisatorischen Fäden in der Hand, kann sich jedoch stets auf Janis (13), Lias (11) und Matis (8) verlassen. Zum Glück: Die eineinhalbjährige Lilou kann jetzt gehen und ist sehr entdeckungsfreudig. Ihre Brüder begleiten die kleine Frohnatur selbstverständlich, wenn sie Reissaus nimmt. Sie beschützen sie vor den grossen Hühnern, helfen ihr die Treppe hoch. «Ich hätte nie gedacht, dass die Buben so positiv auf unseren Nachzügler reagieren», bestätigt Eveline den Eindruck. «Sie passen immer gerne auf. Sie protestieren sogar, wenn Lilou früh zu Bett muss, und möchten sie länger bei sich haben.»

Eveline und Sven (44) ist die Einheit der Familie wichtig. Trotzdem «räblets» natürlich zwischendurch auch gehörig, «wie in jeder Familie», meint Sven lachend. Wenn er nicht auf Tournee ist, geniessen sie gemeinsame Ausflüge und Hobbys oder verbringen Zeit in der Ferienwohnung auf der Bettmeralp. Furrers sind sportlich. Die ganze Familie schwingt den Golfschläger. Janis und Lias spielen beim EVZ. Für Janis ist das besonders intensiv: Er ist im Gymi, muss zusätzlich sieben Mal pro Woche ins Training. Dazu kommen Meisterschaftsspiele. «Hockey ist Familientradition», sagt Sven. «Mein Vater war Rekordinternationaler im Eishockey.» Sven unterstützt die Spieler des HC Davos in Absprache mit Trainer Arno del Curto (60) als Persönlichkeitsberater. Nur Fussballer und Leichtathlet Matis fällt aus der Reihe.

Wenn Sven dann auch noch als Teil des Comedy-Duos Edelmais durch das Land zieht, gilt es, viele Interessen unter einen Hut zu bringen. Das lösen Furrers auch mal unkonventionell: «Während der Tour des Circus Knie mit Edelmais war die ganze Familie ein halbes Jahr dabei. Zu fünft auf 15 Quadratmetern Wohnwagen – das war eine grandiose Erfahrung», erzählt Sven. Seine beiden Ältesten nicken bekräftigend. «Ich bin stolz, dass ich das machen durfte», meint Janis. Dass sie durch den Bekanntheitsgrad ihres Vaters mit an die Öffentlichkeit rutschen, stört ihn wenig. «Wir kennen das, wir waren ja schon in der Sendung ‹Mini Beiz, dini Beiz› zu sehen», sagt auch Lias. Janis ergänzt: «Wenn man so was zu erzählen hat, finden das die Kollegen schon interessant. Das würden sie wohl auch gerne erleben.» Er ist aber keiner, der damit protzt.

Die ganze Familie ist geerdet, unaufgeregt, trotz der ungewöhnlichen Arbeit des Familienoberhaupts, das selbst alles erstaunlich gelassen angeht. «Ich bin ein extremer Gegenwartsmensch», sinniert er. «Ich habe die Gabe, den Moment zu geniessen. Ich weiss aber, dass das nicht immer einfach ist für die Partnerin.» Eveline hat sich daran gewöhnt und unterstützt ihren Mann seit zehn Jahren auf dem ereignisreichen Weg, in der Schweizer Comedyszene zu bestehen. «Wir haben einen ähnlichen beruflichen Werdegang, da kann man mitfühlen und hat Verständnis», sagt Eveline. Beide haben eine Lehrerausbildung. Ihre Wege kreuzten sich vor 17 Jahren bei Radio und Tele 24. Dann wechselten sie als Journalisten zufällig zur gleichen Zeit zum Schweizer Fernsehen. Sie waren bereits eine Familie, als Svens Leben eine unerwartete Wende nahm und er mit Edelmais ins Scheinwerferlicht trat. «Ich habe das nicht gesucht, ich war einfach offen und René Rindlisbacher meinte, ich sei der richtige Partner.» Bereut hat Sven das nie – im Gegenteil: Edelmais ist seine «berufliche Familie»!

Lilou hat Angst vor den Hühnern, Bruder Matis beschützt sie (l.).