«Sie schlief in meinen Armen ein»

Tiere sind ihr Ein und Alles. Eine besondere Beziehung hatte die Moderatorin zu ihrer Hündin Eden (†). Als bei dieser unerwartet Krebs diagnostiziert wurde, nahm sie sie mit auf eine letzte gemeinsame Reise.

Chihuahua-Hündin Eden trinkt aus dem berühmten Trevi-Brunnen in Rom. In Florenz wälzt sie sich genüsslich auf dem Teppich eines Hotelzimmers, in Mailand posiert sie mit Frauchen Lolita Morena vor dem Castello Sforzesco. Niemand würde beim Anblick der Bilder ­denken, dass dies die letzten Tage des Vierbeiners sind. Ausser ­seiner «Mama». Die 60-Jährige unternahm den Trip nach Italien, um noch etwas Zeit nur mit ihrem geliebten Tier zu verbringen. Bei Eden war Knochenkrebs diag­nostiziert worden, und man wusste nicht, ob ihr noch ein Tag, eine Woche oder ein Monat vergönnt war.

Die bekannte Tierschützerin und Tierliebhaberin beherbergt in ihrem Zuhause in Siders VS einen halben Zoo. Doch die Beziehung zu der elfjährigen Eden, die sie vor fünf Jahren aus einem Tierheim in Neuenburg adoptiert hatte, war ganz besonders: «Sie hat sich stets etwas von meinen anderen Hunden separiert», erinnert sich die Ex-Miss-Schweiz in «L’Illustré». «Sie liebte es, allein mit mir und meinem Sohn Loris zu sein.»

Vergangene Weihnachten sei noch alles in Ordnung gewesen, fährt Lolita fort. «Kurz danach begann sie zu hinken. Der Tierarzt stellte zunächst nichts Schlimmes fest.» Doch dann kam die schreckliche Diagnose. «Natürlich musste ich mich schon von vielen meiner Tiere verabschieden im Laufe der Zeit. Bei Eden war es besonders schmerzhaft, weil es so plötzlich und unerwartet kam. Das war nur schwer zu ertragen.»

Eden habe Reisen und Entdeckungen geliebt, nichts habe dem Vier-Kilo-Bündel Angst gemacht. Deshalb entschied sich Lolita für eine letzte Reise. «Zuerst nahmen mein Sohn Loris und seine Freundin Eden mit nach Venedig. Danach machte ich mit ihr eine kleine Italien-Tour.»

Da Eden nicht mehr gut zu Fuss war, organisierte ­Lolita ­jeweils eine stadttaugliche Fahrgelegenheit: «Mailand haben wir uns vom Rücksitz eines Tuk-Tuks angesehen. Unser Chauffeur aus Ghana liess afrikanische ­Musik laufen für uns.» In Rom ­organisierten die Hotelange­stellten einen Golfwagen mit Fahrer. «Es war prima, das Wetter schön und unser Vehikel gut gelüftet. Eden lag entzückt auf ihrer Decke.»

An einem Montag Anfang März kehrten die beiden in die Schweiz zurück. Lolita wollte mit dem Hündchen zum Tierarzt, um zu sehen, ob es besser sei, sie von ihren Schmerzen zu erlösen. Doch Loris (28) stellte sich dagegen. «In der dritten Nacht nach unserer Rückkehr war Eden unruhig, das weckte mich auf», erzählt Lolita. «Ich habe sie in meine Arme genommen. Und da ist sie eingeschlafen. Für immer.»