Sein grosser, heimlicher Traum

Er ist Tennisheld, scheffelt aber auch als Werbestar Millionen. Wobei sein neuester Deal mit Schweiz Tourismus dem guten Zweck dient – denn in dieser Hinsicht hat er ein ehrenvolles Ziel!

Das wurde aber auch Zeit!  Seit zwei Jahrzehnten prägt Roger Federer (39) das Bild der Schweiz. Und ihm war das stets bewusst. Es sei ein Privileg, «irgendwie auch ihr Botschafter» zu sein, meinte er etwa 2019. Nun ist er es nicht mehr irgendwie, sondern hochoffiziell: Schweiz Tourismus hat einen Coup gelandet und konnte ihn als Botschafter verpflichten. Im Interview dazu betonte der Tennisheld nochmals: «Ich hatte schon immer das Gefühl, die Schweiz zu repräsentieren. Wo auch immer mein Name zu sehen ist, steht für mich immer eine Schweizer Flagge daneben. Darauf war ich in den 22 Jahren, seit denen ich auf der Tour bin, sehr stolz.»

Und dass er die Werbetrommel wie kein anderer rühren kann, beweist er von Beginn weg. Über 500 000 Fans gefällt sein erster Instagram-Beitrag zum Thema. «There is no place like home», schreibt er da – nirgends ist es so schön wie zu Hause. Er freue sich, den Menschen zu zeigen, wo er Kraft tankt. Natürlich mit dem Hinweis auf www.mySwitzerland.com, wo er Lieblingsplätze vorstellt. Wunderbares Marketing – das dazu auch noch glaubwürdig daherkommt. Weil er seine Schweiz-Liebe auch vor dem Deal oft bewies. So erzählte er erst letztes Jahr, während seiner Zwangspause wegen dem kaputten Knie, wie sehr er es geniesse, zusammen mit Mirka (42) und den beiden Zwillingspaaren Charlene und Myla (11) sowie Leo und Lenny (6) Zeit daheim in Lenzerheide GR zu verbringen. «Ich bin erstmals  seit 20 Jahren mehr als fünf, sechs Wochen am Stück an einem Ort!»

Ob auf dem Tennisplatz oder auf dem Werbemarkt: Roger Federer ist einfach der Champ. Das spiegelt sich im Übrigen auch auf seinem Konto wider. Letztes Jahr war er an der Spitze der «Forbes»-Liste der bestverdienenden Sportler – mit Einnahmen von 106,3 Millionen US-Dollar im Zeitraum vom 1. Juni 2019 bis 31. Mai 2020. Allein 100 Millionen Dollar davon stammten von 13 verschiedenen Marken, für die er wirbt. Darunter sind unter anderem Uniqlo, Rolex, Moët & Chandon und Barilla. Kurz: Roger Federer kauft man – im wahrsten Sinne des Wortes – einfach alles ab, vom T-Shirt über den Champagner bis hin zur Pasta.

Der Grund ist einfach: Der Basler ist das perfekte Gesamtpaket. Erfolgreich und ehrgeizig, dabei fair, freundlich und emotional. Neben seiner Sportlichkeit kann der gute Freund von Modepäpstin und «Vogue»-Chefin Anna Wintour (71) auch Stil und Glamour bieten, ohne dabei je seine Bodenständigkeit zu verlieren. Und das alles schafft «Zauber-Roger» dann auch noch perfekt zu vereinen – wie er eben im französischen Magazin «Numéro» demonstrierte. Als Model präsentiert er da Stücke seiner Luxus-Partner Louis Vuitton und Rolex, zeigt sich aber auch im legeren Hausanzug von  Sponsor Uniqlo, nicht ohne Koffer und Taschen von Partner Rimowa. Und im Interview erzählt er unter anderem höchst sympathisch von seiner Familie, für die er zuletzt mehr Zeit hatte, und von seinem heimlichen Traum: «Wer weiss, vielleicht werde ich irgendwann nicht nur für mein Tennis, sondern auch für meine philanthropische Arbeit gefeiert.»

Ein Schritt in Richtung dieses  ehrenvollen Zieles ist denn auch sein Engagement für Schweiz Tourismus: Seine Gage geht an seine Stiftung, die Spielplätze in der Schweiz damit finanziert. Roger Federer: «So fühle ich mich am wohlsten dabei.»