Die Leidenschaft, die sie verbindet

In der SRF-Sendung «Potzmusig Stammtisch» diskutieren die Vollblut-Musiker nicht nur ­angeregt, sondern haben dabei auch viel Spass.

Wanderer winken ihm beim Vorbeifahren freundlich zu, und der hemdsärmlige Bauer grüsst ihn kumpelhaft von der Heuwiese: Man kennt Frowin Neff (40) in Schlatt. Der Ländlermusiker ist im kleinen Dorf hoch über Appenzell mit sechs Geschwistern aufgewachsen. Eine schmale Strasse schlängelt sich hinauf zu seinem Elternhaus, einem alten Bauernhof. «An einem schöneren Ort kann man eigentlich gar nicht leben», sagt Frowin Neff. Der Aussendienstmitarbeiter für Appenzeller Bier hat dieses Paradies aber trotzdem vor einigen Jahren verlassen und wohnt im schwyzerischen Rothenthurm. Musikalisch hat er sich schon als Teenager der Innerschweizer Ländlermusik verschrieben. Bis heute spielt er auf dem Akkordeon und dem Schwyzerörgeli virtuos diesen Stil, ebenso mit seiner Hauptformation, dem Quartett Waschächt.

Als Dirigent des Bergwaldchörli Engenhütten reist er aber einmal pro Woche ins Appenzellerland. Und wenn die Zeit reicht, schaut er ab und zu bei den Eltern vorbei. Vater Albert Neff (80) ist kein Unbekannter: Er ist einer der drei grimmig dreinblickenden Sennen aus der Werbung für Appenzeller Käse. «Er macht seine Sache super, und ich bin unendlich stolz auf meinen Vater», sagt Frowin Neff. Er habe von ihm den Humor, von der Mutter die Energie mitbekommen. «Und beide haben mir vorgelebt, mit Freude durchs Leben zu gehen, immer nach vorne zu schauen und aus jeder Situation des Beste zu machen.»

Neff ist ein kreativer Ländlermusiker, steckt voller Ideen. Es mache ihm Spass, die Leute zu unterhalten, und er wäre auch einer eigenen Fernseh- oder Radiosendung nicht abgeneigt, verrät er. Die Frohnatur ist regelmässig Gast am TV bei Nicolas Senn (26), sitzt mit ihm am «Potzmusig Stammtisch» und präsentiert später wieder in «Potzmusig» als Spassvogel die beliebte Rubrik «Ländler-Lexikon». Die Zusammenarbeit mit Nicolas mache Spass. Er sei ein weltoffener, guter Musiker und er schätze ihn auch als Menschen, sagt Frowin Neff. Die gleichen lobenden Worte hat umgekehrt Nicolas Senn für seinen Kollegen. Zudem bewundert er dessen grossartiges Musikgehör. Die beiden Ostschweizer verbindet zudem die Liebe zum Appenzellerland und die Leidenschaft für die Volksmusik. Bei Frowin Neff geht diese so weit, dass er sogar auf eigene Kinder verzichtet. «Karriere und Familie lassen sich meiner Meinung nach nicht vereinbaren», stellt er klar. Das soll aber nicht heissen, dass er nur verbissen arbeite. Auch er geniesse das Leben, sagt er und schmunzelt.