Im Liebeshoch trotz Schuldgefühlen

Dass sie bald mit ihrem neuen Schatz zusammenziehen wird, macht die Schlagersängerin sehr glücklich. Dennoch plagt sie ab und zu ein schlechtes Gewissen: Wegen ihr sei die Familie zerbrochen. Es gehe den Kindern und ihrem Mann aber gut.

Aus dem Lautsprecher vor dem KKL Luzern tönt der Hit «Einmal so, einmal so»: Monique (39) animiert die Senioren, die an kleinen Bistro-Tischen sitzen und auf dem Festplatz stehen, zum Mitklatschen. Charmant führt sie danach mit einem Politiker ein Gespräch und stellt eine Expertin zum Thema Bewegung vor. Neben der Bühne wird sie von Passanten auch immer wieder um Selfies und Autogramme gebeten. Die Sängerin ist in ihrem Element und als Botschafterin für Pro Senectute Schweiz unterwegs. Der Alltag ist wieder eingekehrt, wenigstens beruflich. Vor vier Wochen sorgte Monique mit der Nachricht für Schlagzeilen, dass sie sich von ihrem Mann Kaspar getrennt und eine neue Liebe gefunden hatte.

GlücksPost: Monique, wir sehen Sie in der Öffentlichkeit strahlen und lachen. Wie fühlen Sie sich wirklich?
Monique: Mir geht es sehr gut. Und ich kann alle beruhigen: Auch meiner Familie geht es gut. Ich bin natürlich oft auf die Trennung
angesprochen worden, und es gab auch einige negative und böse Reaktionen. Darauf war ich aber vorbereitet. Mehrheitlich haben die Leute jedoch Verständnis gezeigt. Was uns passiert ist, das passiert auch anderen Ehepaaren.

Eine Trennung bringt für die ganze Familie Veränderungen mit sich.
Es ist ein grosser Einschnitt ins gewohnte Leben. Für meinen Mann ist es schwer. Ich bewundere Kaspi für seine Stärke. Ich bin ihm überaus dankbar, dass wir nicht im Streit auseinandergehen und alles friedlich regeln können. Wir reden sehr viel miteinander. Für mich wäre es das Schönste, wenn mein Mann irgendwann mein bester Freund wäre. Auch der Kinder wegen.

Ist da schon eine Entscheidung gefallen?
Dani und ich haben im Kanton Aargau eine grosse 5½-Zimmer-Wohnung gefunden, und wir werden per 1. Juli dort zusammenziehen. Jedes Kind bekommt sein eigenes Zimmer.

Also kommen die Kinder zu Ihnen?
Definitiv entschieden ist noch nichts. Alexandra, die Älteste, hat sich klar geäussert, dass sie beim Papi bleiben will. Und wahrscheinlich ist es das Vernünftigste, wenn auch die Zwillinge im gewohnten Umfeld bleiben. In Reichenburg sind Wohnung und Restaurant unter einem Dach, und wenn die Kinder von der Schule nach Hause kommen, ist immer jemand da. Wir haben die Kinderbetreuung schon früher ausschliesslich in der Familie geregelt. Tanten, Onkel, Schwiegermutter wohnen alle im gleichen Dorf.

Für Sie als Mutter ist dies bestimmt keine leichte Situation.
Wenn ich meine Kinder anschaue, dann gibt es auch bei mir Momente, in denen sich mein Herz zusammenzieht und Schuldgefühle hochkommen. Ich bin mir bewusst, dass meinetwegen die Familie auseinanderbricht. Trotz allem bleiben wir aber auch weiterhin miteinander verbunden. Die Kinder werden jeweils am Wochenende zu mir beziehungsweise zu uns kommen und so weit wie möglich auch in den Ferien. Ich werde unter der Woche ab und zu in Reichenburg sein, da ich weiterhin das Büro mache und Kaspi so gut wie möglich im Restaurant unterstütze. Ich bin aber auch sehr viel unterwegs und zudem im Tonstudio, um Titel für meine neue CD einzusingen.

Und Sie touren mit Pro Senectute Schweiz quer durch unser Land.
Ja, diese Dienstleistungs-Organisation feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Ich darf verteilt über das ganze Jahr 17 Jubiläums-Veranstaltungen in der Deutschschweiz präsentieren. Ich bin in erster Linie als Moderatorin im Einsatz. Das bedeutet, dass ich viel reden darf, was ich ja fürs Leben gerne mache (lacht). Ich habe zwar TV-Sendungen wie «Die Starnacht in Interlaken» oder den «Grand Prix der Volksmusik» moderiert, aber kaum Live-Veranstaltungen. Dieses Engagement rund ums Thema Alter ist eine Herausforderung und macht grossen Spass.

Sie selber feiern im Oktober – aber erst Ihren 40. Geburtstag.
Für meine Kinder bin ich schon steinalt. Sarah, sie ist elf, hat kürzlich eine megasüsse Handcreme gekauft, die total in ist. Ich sagte ihr, dass der süsse Geruch die Bienen anziehen werde, wenn sie die Creme verwende. Ihre Antwort: «Mami, das verstehen nur moderne Leute, du bist altmodisch.»

Das Thema Alter beschäftigt und interessiert Sie.
Nun ja, ein grosser Teil meiner Fans, die den volkstümlichen Schlager lieben, sind 60 plus. Ich finde es sehr schön, als junger Mensch der älteren Generation etwas zurückgeben zu können. Ich habe auch immer meinen Papi, der mit 87 Jahren gestorben ist, sehr bewundert. Er hat sich zum 80. Geburtstag einen Laptop gewünscht und das Internet für sich entdeckt. Und er kaufte sich ein iPhone. Er zeigte mir, wie ich Apps runterladen kann, nicht umgekehrt. Als er krank wurde, war das Handy sein wichtigstes Kommunikationsmittel. Als ihm die Kraft zum Sprechen fehlte, schickte er mir SMS und das bis kurz vor seinem Tod.

Das Handy ist auch für Sie unverzichtbar.
Mein Partner Dani ist als Cruise-Manager zurzeit mit dem Flussschiff unterwegs. Fünf Wochen von meinem Schatz getrennt zu sein, ist hart. Wir schreiben uns mehrmals täglich SMS, und telefonieren wenn immer möglich einmal mit Facetime, das heisst, wir hören uns nicht nur, sondern sehen uns auch. Das verkürzt die Zeit bis zum Wiedersehen. Und seine Stimme gibt mir Kraft.

Sie kennen Ihren neuen Partner noch nicht sehr lange. Haben Sie nicht überstürzt gehandelt?
Wir haben genau überlegt, was wir tun. Weder Dani noch ich wollten unsere bestehenden Beziehungen leichtfertig aufs Spiel setzen. Wir sind keine Teenager mehr, die bloss ein Abenteuer suchen. Dani ist mein Mann fürs Leben. Mit ihm möchte ich alt werden.