Florian Silbereisen
Mit viel Herz für seinen Kapitän
Sein Abstecher in die Schauspielerei sorgte für skeptische Stimmen. Der Show-Moderator und Sänger aber verspricht, sein Bestes zu geben.
Spring ich, oder spring ich nicht?» Vor dieser Frage stand Florian Silbereisen (38) bei den «Traumschiff»-Dreharbeiten in der Karibik. Er ist der neue Kapitän. Und als dieser muss er von einem Boot in ein anderes springen – unter heiklen Bedingungen. Die TV-Crew überliess ihm den Entscheid, ein Stuntman stand zum Einsatz bereit. Ob er den Sprung gewagt hat, zeigt das ZDF im «Traumschiff»-Special (26. 12., 23.15 Uhr).
Für den Bayer war der Einstand auf hoher See nicht leicht. «Kapitän Max Parger ist für mich wirklich viel mehr als nur eine Rolle», sagt er, «es ist eine Herzensangelegenheit!» Das «Traumschiff» sei Kult, eine Institution, und habe einen Kapitän verdient, der diesen nicht einfach nur spielt, sondern auch ein Stück weit lebt und die Zuschauer gut unterhalten möchte. «Einen Kapitän, der voll hinter der Serie steht, der seine Aufgabe und vor allem die Zuschauer ernst nimmt. Dafür werde ich alles geben, meine ganze Leidenschaft!»
Für ihn hat diese Rolle vieles verändert, auch wenn es nicht sein erster Schauspieleinsatz ist. Doch die Figur des Kapitäns katapultiert Silbereisen auf eine neue Ebene in der Unterhaltungsbranche. Tournee- und Albumveröffentlichungen mussten an den Drehplan angepasst werden. Mit dem Engagement in einem der beliebtesten Unterhaltungformate überhaupt ist er auf bestem Weg, einer der erfolgreichsten deutschen Entertainer zu werden. Dabei kommt seine Philosophie für das «Traumschiff» dem sehr nahe, was er schon als Show-Moderator verkörpert: «Ich möchte als neuer Kapitän Stars und Gäste verschiedener Generationen zusammenbringen.» Das gelingt: So spielt Pro 7-Moderator Joko Winterscheidt («Joko & Klaas») den Bruder des neuen Kapitäns, an Bord sind auch die Sängerin und «DSDS»-Teilnehmerin Sarah Lombardi sowie der langjährige BVB-Torhüter Roman Weidenfeller.
Wenig überraschend dafür der Ablauf an Bord: Am Ende winkt das Happyend nach turbulenten Verstrickungen. Für Silbereisen macht genau das den Charme aus: Das «Traumschiff» erzähle seine Geschichten auf eine ganz besondere Art und Weise – so wie keine andere Reihe. «Da trifft der ehemalige Juwelendieb natürlich zufällig auf die Versicherungsdetektivin und auf eine Lady mit einer ganz wertvollen Perlenkette. Und am Ende liegen sich alle in den Armen.» Das gebe es nur auf dem «Traumschiff», das sei Kult, müsse noch mehr Kult werden.
Aber wie kam es zum Engagement? Er erinnert sich: Begonnen habe alles, als er an Silvester 2015 den legendären «Traumschiff»-Produzenten Wolfgang Rademann besuchte. «Du musst aufs ‹Traumschiff› kommen, mein Junge!», habe der plötzlich gesagt. «Das war leider die letzte Unterhaltung zwischen uns, vier Wochen später ist er gestorben.» Dann ging es schnell: Nachdem sich Sascha Hehn vom «Traumschiff» verabschiedet hatte, gab es erste Gespräche. «Wir haben viel diskutiert, über die Figur des Kapitäns, die Zukunft der Serie, über spannende Geschichten und überraschende Drehbücher.»
An Bord muss er sich nun als neuer Chef erst mal beweisen, denn auch Interims-Kapitän Martin Grimm (Daniel Morgenroth) hätte gern das Steuer in der Hand behalten. Eine witzige Parallele: Im wirklichen Leben gab es skeptische Reaktionen auf die Nachricht, dass ausgerechnet Silbereisen auf der «Traumschiff»-Brücke stehen soll. Ob er das wirklich kann? Nach seinen Einsätzen in Antigua und Kolumbien wissen wir mehr.